Biblisches Familiendrama: Der Wunsch nach einem Sohn treibt Abraham und Sara um – und hat ein Kind mit der Magd zur Folge. Das Jüdische Museum Frankfurt zeigt in drei Werken des Malers Oppenheim die Geschichte von Hagar.
Im Jüdischen Museum Frankfurt ist erstmalig ein dreiteiliger Gemälde-Zyklus des Malers Moritz Daniel Oppenheim (1800-1882) zur biblischen Geschichte von Hagar zu sehen, wie am Dienstag in Frankfurt mitgeteilt wurde. Hagar ist in der Geschichte die Magd der kinderlosen Sara und sie bekommt an deren Stelle einen Sohn mit Saras Ehemann Abraham.
Zuletzt hat das Museum für die Ausstellung die beiden Gemälde “Sara führt Hagar Abraham zu” (1832) und “Die Errettung von Hagar und Ismael in der Wüste” (1826) erworben. Die Werke werden gemeinsam mit “Die Verstoßung der Hagar” (1826) gezeigt. Der Zyklus konzentriert sich laut Museum auf Wendepunkte der Geschichte von Hagar.
Da laut Bibel die Ehe von Abraham und Sara kinderlos zu bleiben scheint, schlägt sie ihm vor, mit der Magd einen Nachkommen zu zeugen. Dies zeigt “Sara führt Hagar Abraham zu”. Als aus ihrer Ehe doch noch ein Sohn hervorgeht, drängt Sara ihn dazu, die Geliebte und deren Sohn Ismael fortzuschicken – zu sehen in “Die Verstoßung der Hagar”. Das dritte Werk präsentiert die “Errettung von Hagar und Ismael in der Wüste” durch einen Engel.
“Mit seinem dreiteiligen Zyklus grenzt sich Oppenheim nicht nur von den herkömmlichen Interpretationen der biblischen Geschichte ab, sondern entwickelt auch eine meisterhafte Bildsprache für deren emotionale Intensität”, würdigen die Ausstellungsmacher den Maler. Der Erwerb dieser Bilder soll den Sammlungsschwerpunkt des Museums stärken.
Der jüdische Maler Moritz Daniel Oppenheim wurde in Hanau geboren und ließ sich nach seiner Zeit im Ausland schließlich 1825 in Frankfurt am Main nieder. Als Porträt- und Historienmaler porträtierte er unter anderem den Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832).