Das Jüdische Museum Westfalen würdigt die niederländische Holocaust-Überlebende Roosje Glaser. Die Schau „Die Tänzerin von Auschwitz. Die Geschichte einer unbeugsamen Frau“ vermittele ab 24. November das Bild einer eindrucksvollen Frau mit unbeugsamem Willen, die durch ihren willensstarken Optimismus überlebt habe, teilte das Museum am Montag mit. Die deutsch-niederländische Wanderausstellung dokumentiere anhand von Bildern, Dokumenten, Filmsequenzen und Objekten den Lebensweg der jüdischen Tanzlehrerin. Sie ist bis 23. Februar in Dorsten zu sehen.
Die jüdische Niederländerin führte nach Museumsangaben eine renommierte Tanzschule. Nach der Besetzung der Niederlande durch Deutschland habe sie ihre Tanzschule zunächst heimlich auf dem Dachboden ihrer Eltern fortgeführt. Nachdem ihr Ex-Mann sie an die Besatzer verraten habe, habe für Roosje Glaser ein Leidensweg durch sieben Konzentrationslager begonnen.
In Auschwitz habe sie abends in der Baracke Lieder und Gedichte geschrieben, hieß es. Als Glaser von den Mannschaftsabenden der SS erfahren habe, habe sie sich Tänzerin angeboten. Nachdem das Lager aufgelöst wurde, habe sie auch den Todesmarsch und die Zwangsarbeit in Ravensbrück und Bergen-Belsen überlebt. Im April 1945 sei sie schließlich durch das Schwedische Rote Kreuz befreit worden.