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Stolperstein für frühere Besitzer eines Corinth-Gemäldes

Das Landesmuseum Hannover hat einen Stolperstein für die jüdische Familie Salomon vor deren früherem Wohnort in der Assmannshauserstraße 10a in Berlin-Wilmersdorf verlegen lassen. Das Schicksal der Familie sei durch das von ihr einst erworbene Gemälde „Bacchanale“ von Lovis Corinth, das seit 2017 im Besitz des Landesmuseums ist, auf Dauer mit dem Museum verbunden, sagte Direktorin Katja Lembke am Donnerstag. „Es ist uns wichtig, dass unsere Werke nicht nur als Kunst gewürdigt werden, sondern auch ihre Geschichte erzählt wird. Was einmal passiert ist, darf nicht wieder passieren.“

Die erfolgreiche Kaufmannsfamilie Salomon hatte den Angaben zufolge das großformatige Bild in den 1920er Jahren für 23.000 Reichsmark gekauft. Nach 1933 seien Alfred Salomon und seine Frau Martha der Verfolgung durch das NS-Regime ausgesetzt gewesen. Ihre Textilfirma wurde 1936 liquidiert. Ihren Besitz hätten sie verkaufen müssen, darunter auch das Corinth-Gemälde.

Ein Jahr später flüchteten die Salomons demnach mit ihren Kindern Irmgard und Horst in die Niederlande. Nach der Besetzung wurde die Familie in verschiedene Konzentrationslager verschleppt und ermordet. Nur Martha Salomon überlebte und kehrte nach Amsterdam zurück, wo sie 1971 starb.

Das „Banacchale“ galt nach Angaben des Landesmuseums lange als verschollen. 1957 habe die Stadt Gelsenkirchen das Gemälde von einer Kölner Galerie erworben. 2016 sei es vom Kunstmuseum Gelsenkirchen an die rechtmäßigen Erben zurückgegeben worden. Ein Jahr später habe das Landesmuseum Hannover das Bild mit Unterstützung mehrerer Stiftungen erworben.