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Museum Schnütgen stellt Inventarbücher für Herkunftsforschung online

Ein erster Inventarband steht bereits online: Das Museum Schnütgen öffnet damit wichtige Quellen zur Herkunft seiner mittelalterlichen Kunst. Weitere Bücher sollen bald folgen.

Das Kölner Museum Schnütgen will mehr Transparenz über die Herkunft seiner Bestände schaffen und stellt dazu seine Inventarbücher online. Die digitale Bereitstellung der handgeschriebenen Bücher auf dem “Heidelberg Accession Index” ermöglicht es Wissenschaftlern, die Herkunft der mittelalterlichen Kunst zu erforschen. Ein erstes Buch mit Einträgen bis 1950 sei auf dem Portal der Universität Heidelberg veröffentlicht, wie die Stadt Köln am Dienstag mitteilte. 15 weitere folgten in den nächsten Monaten.

Das seit 1956 in der romanischen Basilika Sankt Cäcilien untergebrachte Museum Schnütgen zeigt mittelalterliche Kunstwerke sowie christliche Bildwerke nachmittelalterlicher Zeit. Die Sammlung geht zurück auf den Namensgeber, den katholischen Priester Alexander Schnütgen (1843-1918). Er trug im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts einen Großteil der heutigen Bestände zusammen und schenkte sie 1906 der Stadt Köln. Diese verpflichtete sich im Gegenzug, ein eigenes Museum zu errichten.

Die Inventarbücher des Museums wurden den Angaben zufolge ab 1924/25 angelegt, erst einige Jahre nach der Eröffnung im Jahr 1910. Die Aufteilung der Objekte nach mit Buchstaben gekennzeichneten Gattungen basiere auf der damaligen Systematik kunstgewerblicher Sammlungen. Die kunsthistorische Einordnung in den Inventarbüchern und in dem Zugangsverzeichnis spiegele den Wissensstand zum Zeitpunkt des Eintrags wider. Sie sei in vielen Fällen überholt, für die Forschung aber weiterhin von großem Interesse.