Unter dem Titel „Scheren-Schnitt – Lächelnder Schmerz der Modeindustrie“ zeigt das Museums für textile Kunst in Hannover von Sonntag an eine Sonderausstellung über die Produktion von Kleidung. Die Schau blicke dabei zurück auf die Weltausstellung Expo 2000 in Hannover vor 25 Jahren, teilte das Museum mit. Die Expo zog von Juni bis Oktober des Jahres 2000 auf dem Messegelände und einem benachbarten Freigelände rund 18 Millionen Besucherinnen und Besucher an.
Damals sei die Ausstellung „Scherenschnitt und Zwangsjacke“ ein Teil der Weltausstellung gewesen und habe die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie hinterfragt. Die Schau entstand aus einer Performance im Christus-Pavillon der Kirchen heraus und widmete sich der Ausbeutung von Textilarbeiterinnen, die in Entwicklungsländern häufig unter unmenschlichen Arbeitsbedigungen mit langer Arbeitzeit für einen geringem Lohn schuften müssen. Initiator war der Kirchliche Entwicklungsdienst der evangelischen Landeskirche Hannovers.
Jetzt ist die Ausstellung das Herzstück der neuen Präsentation. Mit kunstvoll gestalteten Reifrock-Gestellen aus Plastik, sogenannten Krinolinen, sowie wertvollen Stickereien und historischen Kleidern stelle die Ausstellungsmacherin Erika Knoop auch die Frage, was sich seitdem getan hat, hieß es. Die Sonderausstellung läuft bis zum August.
Das Museum für textile Kunst engagiert sich nach eigenen Angaben für einen achtsamen, sozialverträglichen und umweltfreundlichen Umgang mit Kleidung. Die Dauerausstellung zeigt kostbare und besondere Textilien aus aller Welt.