Ein gutes halbes Jahr nach der Grundsteinlegung hat das Museum Friedland bei Göttingen am Freitag das Richtfest für sein neues Ausstellungsgebäude gefeiert, das Einblicke in die Migrationsgeschichte geben soll. „Mit der Erweiterung rückt das Museum nicht nur räumlich, sondern auch inhaltlich ein Stück näher an das Grenzdurchgangslager Friedland heran“, sagte Museumsleiterin Anna Haut. Die Kosten für das Bauwerk werden mit 17 Millionen Euro angegeben.
Die Dauerausstellung im künftigen Haus 2 lege einen Schwerpunkt auf die jüngste Geschichte und Gegenwart der Migration nach Deutschland über das Lager Friedland, erläuterte Haut: „Sie will zur Reflexion und Diskussion unseres Zusammenlebens in der Migrationsgesellschaft einladen und vor allem zum Mitgestalten inspirieren.“
So könne das Museum mit seinen erweiterten Möglichkeiten seine Aufgaben als Diskussionsforum, Veranstaltungszentrum und Zukunftswerkstatt noch besser erfüllen. Später sollen dort auch Räume für Themenwelten und Wechselausstellungen, eine Bibliothek mit Seminarräumen sowie eine Cafeteria mit Museumsshop untergebracht werden.
Das Museum Friedland wurde im März 2016 im historischen Friedländer Bahnhof eröffnet und zählt bislang mehr als 65.000 Besucher. Es erforscht, sichert, präsentiert und vermittelt die wechselvolle Geschichte des Lagers Friedland. In der
bestehenden Dauerausstellung nimmt die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen, Vertriebenen und Spätaussiedlern ins benachbarte Grenzdurchgangslager Friedland breiten Raum ein. Seit seiner Gründung im Jahr 1945 haben rund 4,5 Millionen Menschen das Lager durchlaufen.