Das Museum Abteiberg erhebt Stadiongesänge in den Rang der Kunst. In Mönchengladbach kommt Anfang des kommenden Jahres die mehrteilige Musik-Performance-Reihe von Ari Benjamin Meyers zum Abschluss, wie das Museum am Dienstag ankündigte. Unter der Überschrift „Hymnus (Nordkurve)“ werde vom 19. Januar bis 23. Februar der dritte und letzte Teil des Projekts „Kunsthalle for Music“ des in Berlin lebenden US-amerikanischen Künstlers Meyers präsentiert.
Nach Act I im Jahr 2022, einem Performanceabend im Skulpturengarten, und Act II (2024), einer Live-Musik-Ausstellung im Museum Abteiberg, setze Meyers’ mehrteiliges Projekt zum Finale an, kündigte das Museum an. „Hymnus (Nordkurve)“ für Mönchengladbach bestehe aus sieben Hymnen, die der Künstler mit Fans von Borussia Mönchengladbach entwickelt und aufnimmt. Es werde um die Gesänge im Fußballstadion und die verschiedenen Gruppen gehen, die in der Gladbacher Nordkurve zusammenkommen. Das „neue Lied“ und das „Making-of“ von Act III werden ab dem 19. Januar im Museum Abteiberg präsentiert. An den Aufführungsorten im Stadtgebiet selbst wird die Musik über QR-Codes hörbar sein.
Ari Benjamin Meyers, geboren 1972 in New York, studierte den Angaben nach Komposition und Dirigieren in New York, New Haven und in Baltimore. Seit Ende der 1990er Jahre lebt er in Berlin. In seinen Projekten erforscht er Strukturen und soziale und verborgene Prozesse in der Musik. Seine Kompositionen, Installationen und Performances hinterfragen die Beziehung zwischen
Interpreten und Publikum, Hierarchien und soziale Ungleichheiten und appellieren zugleich an eine Kraft des Gemeinsamen.
Die „Kunsthalle for Music“ gründete Meyers 2017 als eine nomadische Institution, die musikalische Erfahrungsräume an Orten der Bildenden Kunst und im öffentlichen Raum erschafft. Zuletzt realisierte Meyers in Österreich für den Steirischen Herbst 2024 eine generationenübergreifende Performance mit dem Titel Nation of Sleep. Seit dem Wintersemester 2024 ist er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.