Thüringens Museen werben für den Bau von einrichtungsübergreifenden Depots. Gedacht sei an drei bis vier Großdepots, in der die verschiedenen Häuser ihre nicht ausgestellten Bestände einlagern könnten, sagte Präsident Roland Krischke anlässlich der Jahrestagung des Thüringer Museumsverbands am Freitag in Ohrdruf. Hierfür müssten die jährlichen Zuschüsse des Freistaats von derzeit einer auf mindestens fünf Millionen Euro erhöht werden.
Der Bau von gemeinsamen Depots bietet laut dem am Donnerstag von der Verbandsversammlung im Amt bestätigten Präsidenten Krischke vor allem finanzielle Vorteile. Es müsse nicht mehr die vollständige Infrastruktur an jedem kleinen Standort vorgehalten werden. Auch die Digitalisierung und Restaurierung von Objekten könne in dort angeschlossenen Werkstätten zentral erfolgen. Gut geplante Depots könnten in vielen Fällen zudem bessere Bedingungen zur Aufbewahrung der Kunst- und Ausstellungsstücke bieten.
Als ein Standort für ein zentrales Depot sei beispielsweise Schloss Reinhardsbrunn im Kreis Gotha denkbar, sagte Vorstandsmitglied Timo Trümper. Die Immobilie solle in den kommenden Jahren von Grund auf saniert werden. Noch sei der Freistaat als Eigentümer jedoch auf der Suche nach Ideen für die spätere Verwendung des Schlosses.
Die Forderung nach besseren Depotbedingungen ist Teil eines Positionspapiers des Museumsverbandes an die Landesregierung. Darin werden beispielsweise mehr Unterstützung beim klimagerechten Umbau der Museen oder höhere Zuschüsse für Investitionen und museale Arbeit gefordert.