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Museen fordern mehr Geld vom Land

Thüringens Museen fordern mehr finanzielle Unterstützung vom Land. Insbesondere den kleineren und mittelgroßen Häusern müsse in den Bereichen Notfallplanung, Marketing und Museumspädagogik umfangreicher geholfen werden, forderte der Museumsverband Thüringen in einer Resolution zur Entwicklung der Kulturpolitik bis 2035 am Freitag in Ohrdruf. Im Rahmen der dort stattfindenden zweitägigen Jahresverbandsversammlung verlangten die mehr als 100 Teilnehmenden auch eine deutliche Aufstockung des Budgets für Bauinvestitionen.

Damit solle etwa der Bau von einrichtungsübergreifenden Depots ermöglicht werden, hieß es. Gedacht sei an drei bis vier Großdepots, in denen die verschiedenen Häuser ihre nicht ausgestellten Bestände einlagern könnten, sagte Verbandspräsident Roland Krischke. Hierfür müssten die jährlichen Zuschüsse des Freistaats von derzeit einer auf mindestens fünf Millionen Euro erhöht werden.

Der Bau von gemeinsamen Depots bietet laut Krischke vor allem finanzielle Vorteile. Es müsse nicht mehr die vollständige Infrastruktur an jedem kleinen Standort vorgehalten werden. Auch die Digitalisierung und Restaurierung von Objekten könnte in angeschlossenen Werkstätten zentralisiert werden. Gut geplante Depots könnten in vielen Fällen zudem bessere Bedingungen zur Aufbewahrung der Kunst- und Ausstellungsstücke bieten.

Als Standort für ein zentrales Depot sei Schloss Reinhardsbrunn bei Gotha denkbar, hieß es. Die Immobilie solle in den kommenden Jahren von Grund auf saniert werden. Noch sei der Freistaat als Eigentümer auf der Suche nach Ideen für die künftige Nutzung.

Unterstützung erfuhren auch die Meininger Museen in ihrem Wunsch nach Gründung eines Theatermuseums in der Residenzstadt. Eine solche Spezialisierung könne auf Vorhandenem aufbauen, sagte Krischke. Unter Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen (1826-1914) erlangte das Meininger Theater in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts internationale Bekanntheit und Beachtung. Die auf Veranlassung des Landesherrn persönlich angestoßenen Reformen prägen das moderne Regietheater bis heute.

Krischke, der Direktor des Lindenaumuseums Altenburg ist, wurde bereits am Donnerstag in seinem Amt als Präsident des Museumsverbands bestätigt. Neu in den Vorstand aufgerückt seien Timo Trümper vom Museum Schloss Friedenstein, Antje Neumann vom Keramikmuseum Bürgel, Christian Hofmann vom Schillerhaus Rudolstadt sowie Andreas Gerth vom Naturkundemuseum Gera, teilte der Verband mit.

Insgesamt hätten die Thüringer Museen ihr Publikum nach Corona zurückgewonnen, sagte Krischke. Schon 2022 seien die Gästezahlen wieder auf durchschnittlich 80 Prozent des Wertes von 2019 gestiegen. Auch wenn keine neuen Zahlen erhoben worden seien, deuteten die bisherigen Besucherzahlen im Jahresverlauf auf eine nochmalige Steigerung hin.