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Münchner Caritas: Studentenwohnheim in der Stadt soll bleiben

Günstiger Wohnraum für Studenten ist in München Mangelware. Deshalb war die Empörung groß, dass die Caritas ein Wohnheim verkaufen will. Von der Umwandlung in Luxuswohnungen war die Rede. Nun kommt Entwarnung.

Aufregung um den geplanten Verkauf einer Münchner Caritas-Immobilie. Mehrere Medien hatten darüber Mitte November berichtet. Dabei hieß es auch, dass dort, wo bisher Auszubildende und Studenten ein günstiges Zimmer mieten könnten, künftig möglicherweise Luxuswohnungen entstünden. Am Donnerstag hat sich der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising nun in einer Stellungnahme zu Wort gemeldet. Darin heißt es: “Wir planen keine Luxuswohnungen und beteiligen uns nicht an Preistreiberei. Unser Ziel ist es, eine Lösung zu finden, die den Fortbestand des Wohnangebots sichert.”

“Wir teilen die Sorge um bezahlbaren Wohnraum in München ausdrücklich”, betonte Denise Wiedemann, Mitglied der Geschäftsleitung der Caritas München Stadt und Landkreis. Sie sprach von einer verzerrenden Darstellung, wodurch unbegründete Ängste geschürt würden. “Wir setzen alles, was möglich ist, daran, dass die Nutzung des Standorts als Wohnangebot für junge Menschen in Studium oder Ausbildung erhalten bleibt”, versicherte Wiedemann.

Die Immobilie in der Zieblandstraße 35 befindet sich laut Mitteilung seit den 1950er-Jahren im Eigentum des Caritasverbands. Sie bietet derzeit rund 125 jungen Menschen – Auszubildenden, Studierenden und Freiwilligendienstleistenden – für die Dauer ihrer beruflichen Ausbildung temporären Wohnraum. In der bayerischen Landeshauptstadt stellt der Verband demnach über 300 Wohnplätze für junge Menschen bereit. Angesichts steigender Baukosten und notwendiger Investitionen stehe aber der Immobilienbestand auf dem Prüfstand. In der Folge sei entschieden worden, einen Verkauf des Gebäudes in der Zieblandstraße in Betracht zu ziehen.

Als Begründung erklärte Wiedemann, dass sich die Caritas künftig noch stärker auf den Betrieb sozialer Einrichtungen konzentrieren und ihre Hilfsangebote ausbauen wolle. Ob dafür Eigenimmobilien zwingend erforderlich seien, werde überprüft. Die diskutierte Immobilie sei auch der Stadt München zum Kauf angeboten, was jedoch nicht habe realisiert werden können. Derzeit führe der Verband Gespräche mit sozial engagierten Kaufinteressenten, die die Bedeutung eines Wohnheimangebots an dieser Stelle anerkennen. Ziel sei, eine Lösung zu finden, die den Fortbestand sichere.

Der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising ist nach eigenen Angaben der größte Wohlfahrtsverband Oberbayerns. Er deckt mit rund 360 Einrichtungen und Diensten das gesamte Spektrum von Hilfeleistungen für Menschen jeden Alters, jeder Schicht und jeder Konfessionen ab.