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Mittelalterskulptur “Anna selbdritt” kehrt nach Raub zurück

Mehr als fünf Jahrzehnte nach ihrem Raub kehrt die Mittelalterskulptur „Anna selbdritt“ in ihre Gemeinde zurück. Am Freitag (22. November) übergebe das Landeskriminalamt Baden-Württemberg die Figur im Rahmen einer Andacht an die Pfarrkirche St. Cyriakus in Wiesensteig (Göppingen), teilte das LKA am Dienstag mit. Die Skulptur und andere Heiligenfiguren waren 1973 aus der Kirche gestohlen worden. „Anna selbdritt“ ist 85 Zentimeter hoch, aus Lindenholz geschnitzt und wurde im 15. Jahrhundert von dem bis zu seinem Tod in Ulm lebenden Bildhauer Hans Multscher geschaffen.

Das baden-württembergische Landeskriminalamt bekam den Angaben zufolge den Hinweis, dass die Figur in einem Schweizer Auktionskatalog aufgeführt sei. Die Ermittlungen führten zu einem Ehepaar, das die „Anna“ in den 1970er Jahren gutgläubig im Antikenhandel gekauft habe. Die Beamten informierten das Paar über die Herkunft der Skulptur. „Spontan erklärten sie sich bereit, “Anna selbdritt„ an die Kirchengemeinde zurückzugeben“, heißt es in der Mitteilung.

Der aus dem Mittelalter stammende Begriff „selbdritt“ bedeutet laut Mitteilung „zu dritt“. Die Skulptur der „Anna selbdritt“ trägt diesen Namen, da sie Anna, ihre Tochter Maria sowie das Jesuskind darstellt und somit drei Generationen verkörpert. (2602/19.11.2024)