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Nordstern für das Projekt „Miteinander – Füreinander“

Die Kirchengemeinde Gielow-Rittermannshagen wurde mit dem Nordstern ausgezeichnet. Ihr Projekt „Miteinander – Füreinander“ geht 2025 weiter, mit einer Referentin für Inklusion und einem Dorfcampus.

Im November erhielt die Kirchengemeinde Gielow-Rittermannshagen für ihr Projekt "Miteinander - Füreinander" den Initiativpreis Nordstern der Nordkirche
Im November erhielt die Kirchengemeinde Gielow-Rittermannshagen für ihr Projekt "Miteinander - Füreinander" den Initiativpreis Nordstern der NordkircheNordkirche / Tim Riediger

„So bunt, wie die Menschen bei der Nordsternpreisverleihung waren, so sind es auch die Menschen hier vor Ort“, sagt Gemeindepädagoge Carsten Altschwager. Die Kirchengemeinde Gielow-Rittermannshagen wurde 2024 mit ihrem Projekt „Miteinander – Füreinander“ für den Initiativpreis der Nordkirche, den Nordstern empfohlen und machte im November den ersten Platz.

Schon in der Pandemie wurde dem Kirchengemeinderat klar: Wir müssen andere Wege gehen. Seitdem sprudelten die Ideen. 2022 bewarb sich die Kirchengemeinde bei der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt im Projekt „Engagiertes Land“. In diesem Rahmen folgten beispielsweise ein Kindersportfest in Faulenrost, eine Glockenklangnacht in Basedow, Legobautage, eine Ideenwerkstatt für Schwinkendorf …

Gielow-Rittermannshage: Ein Dorfcampus soll gestärkt werden

Jetzt beginnt die zweite Förderperiode im Projekt „Engagiertes Land“. Ein Dorfcampus soll weiter Form annehmen. „Wir haben uns gefragt, warum Vortragende nicht zu uns kommen können. Und wir haben auch Engagierte unter uns, die ihr Wissen weitergeben“, meint Carsten Altschwager. Letztes Jahr bot die Kirchengemeinde beispielsweise schon einen Erste- und einen Letzte-Hilfekurs an und es gab einen Workshoptag zum Thema Ahnenforschung. „Miteinander soll etwas entwickelt werden, denn Kultur macht stark.“

Gemeinsam etwas schaffen - Regelmäßig treffen sich unterschiedliche Vereine in der Region zum Gespräch
Gemeinsam etwas schaffen - Regelmäßig treffen sich unterschiedliche Vereine in der Region zum GesprächCarsten Altschwager

Wichtig dabei: Alle Akteure in den Dörfern werden mit einbezogen, werden angesprochen, seien es Vereine, die Kommune selber oder Einzelpersonen. „Die Menschen hier vor Ort haben etwas zu erzählen. Wir probieren es miteinander. Und oft tritt das Phänomen auf, dass sich die Menschen mit ihrem Engagement etwas Gutes tun“, ist Carsten Altschwager überzeugt.

Lese-Club mit der Heimatstube Gielow geplant

Und erzählt von der Kochgruppe, die ziemlich spontan gegründet wurde: „Wir hatten hier einen Konvent. Im ländlichen Raum ist es schwer einen Caterer zu finden. Ich fragte eine Frau in der Gemeinde, die gerne kocht. Sie meinte, sie würde es übernehmen, bräuchte aber zwei bis drei Helfer. Diese fanden sich schnell.“ Aus dem einmaligen Kochen entstand die Kochgruppe. Mittlerweile treffen sich zehn bis 15 Menschen einmal im Monat zum gemeinsamen Kochen und tauschen sich aus.

Wie ein großes Puzzle fügt „Miteinander – Füreinander“ einzelne Ideen zusammen. Dies soll 2025 noch weiter verstärkt werden. „Wir planen zum Beispiel einen Lese-Club mit der Heimatstube Gielow und haben eine Referentenstelle für Inklusion eingerichtet“, ergänzt Carsten Altschwager.

Kirchengemeinde will Inklusion in den Blick nehmen

Die Heilerziehungspflegerin Tina Remer wurde am Sonntag, 19. Januar, mit einem Festgottesdienst in Faulenrost eingeführt. Sie soll für fünf Jahre für Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung sorgen, Netzwerke zwischen der Kirchengemeinde, den Kommunen, Vereinen und Initiativen ausbauen und verknüpfen. Dadurch sollen die Gemeinschaft gestärkt werden, sowie offene Begegnungsräume entstehen. Das Projekt wird mit Geldern der Stiftung „Kirche mit anderen“ und „Aktion Mensch“ gefördert und „es wird begleitet durch die Fachstelle ‚Kirche Inklusiv‘ der Nordkirche“, heißt es vom Kirchenkreis Mecklenburg.