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Mit Herz und Verstand

Drei Kirchenkreise im Münsterland haben sich zusammengetan, um einen Basis-Kurs in Fundraising anzubieten. Ein Pilotprojekt – und eine gute Idee, finden die Teilnehmenden

Trifft ein Kirchenkreis, eine Gemeinde oder Einrichtung die Entscheidung für die Einführung oder den Ausbau von Fundraising, steckt meist die Vorstellung wachsender Einnahmen dahinter. Der Bedarf an zusätzlichen Mitteln ist nichts Neues. Und die Notwendigkeit eines dauerhaften, ergänzenden Fundraisings – eines „Schätzehebens“ – ist nicht nur für Kirche immer akuter und aktueller geworden. Was ist zu tun?
Darauf haben die Referate Erwachsenenbildung und Fundraising des Evangelischen Kirchenkreis Münster eine Antwort gefunden. Mit Unterstützung der drei Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg sowie der Evangelischen Kirche von Westfalen in Kooperation mit dem MedienServiceZentrum (EMSZ) der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers hat das Fachreferat Erwachsenenbildung einen Fundraising-Basiskurs an den Start gebracht, der in zwei dreitägigen Blöcken eine kompakte Einführung in das Fundraising bietet. Dieser Kurs ist für die EKvW ein Pilotprojekt.
Das erste von insgesamt zwei Modulen fand Anfang April in der Evangelischen Tagungsstätte Haus Villigst in Schwerte statt.
Fundraising vor Ort kann nur funktionieren, wenn es genügend Menschen in den Entscheidungsgremien gibt, die wissen, worum es dabei geht. Wenn eine Institution die innere Bereitschaft besitzt und auch zeigt, dann ist es der richtige Weg und zugleich eine Investition, Menschen in diesem Bereich auszubilden und zu fördern. Fundraising ist Beziehungsarbeit.
Martin Bock, juristischer Referent und zuständig für das Fundraising in der Landeskirche, begrüßt es sehr, dass dieses Angebot sich auch an Presbyterien richtet, „um Gemeinden zukunftsfähig zu machen“. Zur Eröffnung des ersten Moduls in Haus Villigst setzte Bock das „Signal des Landeskirchenamtes, mit diesem Kurs das Fundraising in die Fläche zu bringen und das kreiskirchliche Fundraising zu unterstützen“. Fundraising bedeute Aufbauarbeit, es diene nicht dem Selbstzweck, sondern der Wahrnehmung des Auftrags von Kirche und Gemeinde und sei damit eine Leitungsaufgabe, betont Bock.
So ist besonders die landeskirchliche Unterstützung von Fundraising-Kursen ein wichtiges Signal, denn es ist gut und richtig, wenn in der EKvW haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende Kompetenz im professionellen Fundraising erwerben.
„Der Kurs ist mit 20 Teilnehmenden ausgebucht und dazu gibt es eine stattliche Warteliste“, freut sich Heike Plaß, die als Erwachsenenbildungsreferentin des Evangelischen Kirchenkreises Münster das gesamte Projekt koordiniert hat. Schon jetzt gibt es Überlegungen hinsichtlich einer Neuauflage des Kurses. Doch zunächst geht es vom 14. bis 16. September mit dem zweiten Modul, wieder in Haus Villigst, weiter.  HP