Rheinland-Pfalz öffnet in elf Kliniken neue Anlaufstellen. Frauen, die sexualisierte oder körperliche Gewalt erfahren mussten, sollen dort rund um die Uhr Hilfe erhalten. Dabei geht es auch um die Sicherung von Beweisen.
In Rheinland-Pfalz sollen Frauen, die Opfer von Misshandlungen wurden, künftig leichter vertrauliche, medizinische Hilfe erhalten. Künftig bieten landesweit elf Kliniken rund um die Uhr spezielle Anlaufstellen an, wie die Landesregierung am Donnerstag in Mainz mitteilte. Dabei gehe es auch darum, für den Fall einer späteren Anzeige gegen die Täter, gerichtsfeste Beweise der Misshandlungen zu dokumentieren.
“Wir bieten ein standardisiertes, von uns entwickeltes Verfahren an, um auf Wunsch frühzeitig Spuren einer sexualisierten oder häuslichen Gewalthandlung vertraulich und gerichtsfest zu sichern und aufzubewahren”, sagte die Projektkoordinatorin Tanja Germerott von der Mainzer Uniklinik.
Wichtig sei es auch, den betroffenen Frauen weitere psychosoziale Hilfen anzubieten, so die Organisatorinnen des Projekts. Bislang komme es noch zu häufig vor, dass Betroffene sich aus Scham nicht an Mediziner wendeten und mit ihren oft traumatischen Erlebnissen alleine blieben. Hier wolle das neue Angebot niederschwellige und vertrauliche Behandlungen anbieten. Frauen stehe es dabei frei, ob sie Anzeige gegen die Täter erstatten wollen oder nicht.
Das Angebot geht auf das Projekt “Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung” zurück, das von 2018 bis 2024 lief. Nach Angaben der Landesregierung wird das neue Programm jährlich mit rund 300.000 Euro gefördert.