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Missbrauchsskandal in malaysischen Kinderheimen – König reagiert

Sind Hunderte Kinder in Malaysia Opfer von Missbrauch in Einrichtungen eines dubiosen Unternehmens geworden? Der König des asiatischen Landes will entsprechenden Vorwürfen auf den Grund gehen.

Inmitten eines Skandals um malaysische Kinderheime sieht sich König Sultan Ibrahim Iskandar zum Handeln gezwungen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Bernama am Dienstag berichtete, ordnete er eine umfassende Polizei-Untersuchung an. Dabei geht es um Missbrauchsvorwürfe gegen mehrere Heime des muslimischen Konzerns Global Ikhwan Services and Business Holdings (GISB). Der König rief die politischen Parteien angesichts der heiklen Thematik zu Zurückhaltung auf. Voreilige Stellungnahmen seien nicht hilfreich.

Vergangene Woche hatte die Polizei bei Razzien in den malaysischen Bundesstaaten Selangor und Negeri Sembilan 402 Kinder aus Heimen der GISB befreit. Ärztliche Untersuchungen ergaben laut Behördenangaben, dass bei mehr als 390 von ihnen Symptome sexuellen oder psychischen Missbrauchs sowie körperlicher Misshandlung festgestellt worden seien. Zudem seien Kinder zur Arbeit gezwungen und ausgebeutet worden.

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe wurden Medienberichten zufolge zunächst die Konten der GISB eingefroren. Der Konzern betreibt neben den Heimen Bäckereien, Minimärkte und andere Unternehmen in Malaysia und im Ausland. Das Geflecht soll eng mit einer seit 1994 verbotenen fundamentalistischen Islam-Sekte verbunden sein.