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Missbrauch: Verein “Zartbitter” wirbt für mehr Bildungsarbeit

Die Kölner Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch „Zartbitter“ plädiert für mehr Bildungsarbeit zu sexuellem Missbrauch für Menschen, die in der Familie oder in Einrichtungen mit Kindern zu tun haben. „Wir erleben gerade ganz oft, dass pädagogische Fachkräfte manchmal unsicher sind oder auch Angst haben, das Thema zu benennen und anzusprechen“, sagte Philipp Büscher vom Verein „Zartbitter“ am Freitag im WDR5-„Morgenecho“. Wenn der Verein an Berufskollegs für Erzieherinnen und Erzieher sei, berichteten die Schülerinnen und Schüler oft, dass das jetzt das erste Mal sei, dass sie zum Thema Missbrauch Informationen bekämen, dabei beschäftige sie es sehr. „Das wäre ein wichtiger Schritt, da noch mal anzusetzen“, betonte Büscher.

Durch den öffentlichen Diskurs sei mittlerweile einiges in Bewegung geraten und Eltern wendeten sich auch früher an die Beratungsstelle, schilderte er. Bei der Arbeit spiele das Thema digitale sexualisierte Gewalt, also das Recht am eigenen Bild, eine große Rolle. „Und das können Eltern vom allerersten Lebenstag an auch schon gemeinsam mit ihrem Kind wahren, indem sie sehr genau gucken, welche Bilder mache ich in welcher Situation und welche Bilder leite ich auch an wen weiter“, sagte Büscher. „Das stärkt Kinder ungemein, wenn sie ein Gefühl dafür bekommen, dass sie nicht irgendwie in jeder Lebenslage fotografiert werden.“ So lernten sie, später auch ein Bild nicht zu machen oder es auch nicht weiterzuschicken.