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Missbrauch: Kirche verspricht Rörig weitere Kooperation

Bonn – Nach der Wiederberufung des Missbrauchsbeauftragten Johannes-Wilhelm Rörig hat die katholische Kirche dem Experten die Zusammenarbeit zugesagt. „Gerne sichere ich Ihnen für die kommenden fünf Jahre meine Kooperationsbereitschaft zu und will Ihnen für die katholische Kirche ein verlässlicher Ansprechpartner sein gegen Vertuschung von sexueller Gewalt, für die Aufarbeitung von geschehenem Unrecht und für eine wirksame Prävention“, schrieb der Missbrauchsbeauftragte der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann,  in einem Gratulationsschreiben. Rörig war vom Bundeskabinett für weitere fünf Jahre in das Amt berufen worden.

Rörig und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) forderten nach der Wiederberufung des Beauftragten weitere Schritte bei der Aufarbeitung von Missbrauch in den Kirchen. Bis zum zehnten Jahrestag des Missbrauchsskandals hoffe er auf verbindliche, einheitliche Standards bei der Aufarbeitung, sagte Rörig. Mit beiden Kirchen laufen dazu Gespräche. Die evangelische Kirche plant für den Herbst Eckpunkte einer Vereinbarung mit Rörig.

Giffey drang erneut auf Konsequenzen für Täter im Umfeld der Kirche. Kein Täter dürfe in einem Amt der Kirche bleiben. Es müssten personelle Konsequenzen gezogen werden. Es dürfe nicht sein, dass einfach nur jemand versetzt werde. Die im vergangenen Jahr vorgestellte Studie der katholischen Kirche über Missbrauch durch Priester und Diakone hatte ergeben, dass kirchliche Mitarbeiter nach Missbrauchs- oder Verdachtsfällen oft in andere Gemeinden versetzt und keine weiteren Konsequenzen gezogen wurden. epd/UK