Eigentlich sollte die Weltklimakonferenz in Brasilien am Freitag enden. Doch noch verhandeln die Delegierten über die Abschlusserklärung.
Das Hilfswerk Misereor geht von einer Verlängerung der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém aus. Viele Länder seien mit dem vorgelegten Entwurf der Abschlusserklärung unzufrieden und wünschten eine Überarbeitung, sagte Misereor-Vertreterin Madeleine-Alisa Wörner am Freitagabend der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der aktuelle Textentwurf enthalte nicht einmal den Begriff “fossile Energien”, obwohl über 80 Staaten einen Fahrplan zum Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl befürworteten, kritisierte Wörner.
Bei der Weltklimakonferenz beraten Tausende Delegierte über Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel. Konkret geht es um die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015. Es sieht vor, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen, möglichst sogar auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau. Das soll durch verminderten Ausstoß von Kohlendioxid und anderen klimaschädlichen Gasen wie Methan und Lachgas erreicht werden.
“Entscheidend wird nun sein, ob in den kommenden Stunden – und der erwartbaren Verlängerung – noch die dringend notwendigen Fortschritte beim Ausstieg aus fossilen Energien, bei der Anpassungsfinanzierung sowie bei der Schließung von Finanzierungslücken und der Stärkung des globalen Klimaschutzes erzielt werden können”, sagte Wörner. Misereor erwarte mehr von den Industrieländern, darunter auch Deutschland: “Ein gerechtes Paket, das die dringend erforderlichen Fortschritte zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens zehn Jahre nach seiner Verabschiedung angemessen widerspiegelt.”