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Prien: Von deutschen Vertriebenen für die Gegenwart lernen

Die Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) ist überzeugt: Aus den Erfahrungen deutscher Vertriebener nach dem Zweiten Weltkrieg lassen sich wichtige Lehren für die Flüchtlingskrisen heute ziehen.

Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) sagte bei einer Gedenkstunde, was man aus der Geschichte für Lehren ziehen könne
Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) sagte bei einer Gedenkstunde, was man aus der Geschichte für Lehren ziehen könneimago / dts Nachrichtenagentur

Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, Millionen Deutsche waren es nach dem Zweiten Weltkrieg. In einer Gedenkstunde sagt die Bundesfamilienministerin, was man aus der Geschichte für Lehren ziehen könne.

Aus der Geschichte deutscher Vertriebener nach dem Zweiten Weltkrieg lässt sich aus Sicht von Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) etwas für die Gegenwart mit Millionen Flüchtlingen lernen. „Wir können auch aus der Lebensleistung der Vertriebenen erkennen, was helfen kann, solches Leid und Unrecht zu überwinden“, sagte Prien bei einer Gedenkstunde für die Opfer von Flucht und Vertreibung in Berlin. Was helfe, sei eine stärkende Gemeinschaft, etwa in Form von Verbänden. Beispielhaft nannte die Ministerin den Frauenverband, der sich 1959 im Bund der Vertriebenen gegründet habe.

Größte Flüchtlingskrise heutzutage im Sudan

Aus der Beschäftigung mit Leid könne Raum für Empathie entstehen – „und damit auch die Basis für Versöhnung“, sagte Prien weiter. Sie erinnerte daran, dass allein 14 Millionen Menschen von der derzeit größten Flüchtlingskrise im Sudan betroffen seien – genauso viele wie während und nach dem Zweiten Weltkrieg aus den deutschen Ostgebieten hätten fliehen müssen. Das Leid und die Lebensleistung der überwiegend Frauen und Kinder, die vor 80 Jahren flohen, sei in Deutschland viel zu lange viel zu wenig gesehen worden, so Prien. Auch im Sudan seien heute überwiegend Frauen und Kinder auf der Flucht.