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Minister vor Polizei-Gedenken: Der Tod hat nicht das letzte Wort

Die Polizei Baden-Württemberg erinnert mit einer Gedenkfeier an ihre im Dienst getöteten oder tödlich verunglückten Kolleginnen und Kollegen: Seit 1945 waren dies 86 Menschen. 2024 gab es zwei Aufsehen erregende Fälle.

Seit Ende des Zweiten Weltkriegs sind 86 Polizistinnen und Polizisten aus Baden-Württemberg im Dienst getötet worden oder tödlich verunglückt. Am Totensonntag (23. November) soll ihrer gedacht werden. Innenminister Thomas Strobl (CDU) erklärte am Freitag vor der Veranstaltung in der Johanneskirche in Kornwestheim: “An einem Tag im Jahr ganz bewusst an die im Dienst getöteten Polizistinnen und Polizisten zu denken und daran zu glauben, dass der Tod nicht das letzte Wort hat – das ist die tröstende Botschaft der Ökumenischen Gedenkfeier.”

Die 86 Namen sind zur Erinnerung auf einer Glasstele des Künstlers Raphael Seitz verewigt, die bei der Gedenkfeier “als sichtbares Zeichen der Erinnerung und Mahnung” ausgestellt werden soll. Der Innenminister verwies darauf, dass 2024 der Polizeihauptkommissar Rouven L. auf dem Mannheimer Marktplatz bei einem Messerangriff tödlich verletzt wurde. Außerdem sei der Tod des Polizeibeamten Thomas H. zu betrauern. Der Motorradpolizist war im Juni 2024 in Stuttgart bei einer Eskorte für den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. Für beide Polizeibeamte hatte es öffentliche Trauerfeiern gegeben.

Die Polizeiseelsorger Hubert Liebhardt und Ulrich Enders betonten: “Das gemeinsame Innehalten und Trauern um die Menschen, die im Dienst für unsere Sicherheit und Freiheit ihr Leben gelassen haben, lässt uns spüren und verbindet uns in der Überzeugung, dass der Mensch kostbar ist und seine Würde über den Tod hinaus bewahrt bleibt.” Die Gedenkfeier wird mit Liturgie und Predigt durch die Polizeiseelsorger gestaltet.

Zu Beginn der Veranstaltung am Sonntag um 15 Uhr will die Polizei Baden-Württemberg landesweit eine Schweigeminute abhalten. Zu der öffentlichen Gedenkfeier in Kornwestheim, zu der Vertreter der Bundes- und Landespolitik erwartet werden, sind auch alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, “die ihre Verbundenheit mit den Opfern und Hinterbliebenen zum Ausdruck bringen möchten”.