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Minister: Medizinische Versorgung von Nutztieren gefährdet

Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) sorgt sich um die ärztliche Versorgung von Nutztieren. Vor allem die Betreuung von kleineren Beständen an Kühen, Schafen und anderen Nutztieren in Regionen mit wenig Vieh sei im Südwesten zukünftig „stark gefährdet“, antwortete Hauk auf eine Anfrage aus der CDU-Landtagsfraktion, worüber der Landtag am Freitag informierte. Die Zahl der niedergelassenen Tierärzte sei von 2010 bis 2022 um fast elf Prozent gesunken, so Hauk.

Das Ministerium beobachtet eine Veränderung beim Betreuungsangebot für Tiere: Praxisinhaber, die sich sowohl um Kleintiere also auch um Nutztiere kümmern, würden seltener. Stattdessen nehme die Spezialisierung zu, heißt es in der Antwort. Man rechne damit, dass sich bei den Nutztieren der Radius einer Tierarztpraxis stark vergrößern werde.

Die Zukunft der Tiermedizin ist laut Statistik des Ministeriums weiblich. Im vergangenen Wintersemester seien bundesweit knapp 8.000 Menschen zum Studium der Veterinärmedizin eingeschrieben gewesen, der Frauenanteil habe bei über 86 Prozent gelegen. Tierärztinnen ließen sich allerdings seltener als Männer in einer eigenen Praxis nieder und arbeiteten häufiger als Assistentinnen bei anderen mit. Die Zahl der Praxisassistentinnen und -assistenten sei seit 2010 um elf Prozent gewachsen. (0043/05.01.2024)