Krisen in Ostafrika treiben jährlich Tausende dazu, auf unsicheren Booten den Weg in die Golfstaaten zu suchen. Erst im April starben bei zwei Unglücken insgesamt mindestens 62 Menschen.
Mindestens 49 Personen sind bei einem Bootsunglück vor der jemenitischen Küste ertrunken. Weitere 140 werden vermisst, wie die UN-Behörde für Migration IOM am Dienstag in Genf mitteilte. Das Boot mit 260 Migranten aus Somalia und Äthiopien war am Montag vor dem Gouvernement Schabwa in der Mitte des Jemen gekentert.
Laut Berichten von Überlebenden war ihr Boot am frühen Sonntagmorgen von der rund 300 Kilometer entfernten somalischen Hafenstadt Boosaaso gestartet. 71 Passagiere überlebten das Unglück. Unter den Toten sind den UN-Angaben zufolge 31 Frauen und sechs Kinder. Such- und Rettungsbemühungen gestalteten sich schwierig, weil es unter anderem wegen des Bürgerkriegs an einsatzfähigen Schiffen fehle.
Der Seeweg vom Horn von Afrika zur Arabischen Halbinsel zählt laut IOM zu den gefährlichsten Migrationsrouten. Angetrieben wird die Auswanderung durch politische und wirtschaftliche Unsicherheit zusammen mit Dürren und Extremwetterereignissen. In den vergangenen zehn Jahren starben oder verschollen nach einer IOM-Statistik mindestens 1.860 Migranten bei dem Versuch, von Afrika aus die Golfstaaten zu erreichen.