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Michel Friedman wird Herausgeber des jüdischen Magazins “aufbau”

Vor über 90 Jahren gründeten deutsche Exilanten das Magazin “aufbau”. Es entwickelte sich bald zu einer wichtigen Informationsquelle für Flüchtlinge. Nun bekommt es einen Relaunch – und einen prominenten Herausgeber.

Der Publizist Michel Friedman (68) ist ab sofort als Herausgeber des jüdischen Politikmagazins “aufbau” tätig. Zum 90. Jubiläum des 1934 von jüdischen Exilanten in New York gegründeten Mediums erneuert das Team außerdem die Optik und das Inhaltskonzept. Die erste Ausgabe nach dem Relaunch widmet sich dem 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz.

“Der ‘aufbau’ ist mehr als ein Magazin”, erklärte Friedman. “Er ist ein intellektueller Leuchtturm, der die Werte von Freiheit, Gleichheit und Wahrheit verteidigt – besonders in einer Zeit, in der offene Gesellschaften weltweit unter Druck geraten.” Im aktuellen Heft steuert Friedman ein Interview mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) zum Thema Holocaustgedenken bei.

Für das Medium arbeiteten einige der bekanntesten deutschen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts, darunter Hannah Arendt, Carl Zuckmayer, Lion Feuchtwanger oder Thomas Mann. Herausgeber waren im Laufe der Zeit unter anderem Albert Einstein und Stefan Zweig. Während der Nazi-Diktatur galt “aufbau” als eine der wichtigsten Informationsquellen für jüdische Flüchtlinge in den Vereinigten Staaten. 2004 wurde das Medium kurzzeitig aus finanziellen Gründen eingestellt. Seit 2005 wird das Medium von der Jüdischen Medien AG in Zürich als Monatsmagazin herausgegeben.