Die Kathedrale von Córdoba zählt seit 1984 zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Synthese aus islamischen und christlichen Baustilen macht sie zu einem einzigartigen Bauwerk.
Die Mezquita-Kathedrale von Córdoba in der Provinz Andalusien ist ein einzigartiger Spiegel der kulturellen Vielfalt und wechselvollen Geschichte Spaniens. Mit rund 23.000 Quadratmetern zählt das Gebäude zu den größten ehemaligen Moscheebauten der Welt. Es wurde unter den Emiren und Kalifen von Córdoba errichtet, die vom 8. bis 15. Jahrhundert über Andalusien und große Teile Spaniens herrschten.
Nach der “Reconquista” (Rückeroberung) 1236 wurde die Hauptmoschee aus der Epoche des maurischen Spaniens in eine katholische Kirche umgewandelt. Die Moschee-Struktur blieb erhalten, christliche Bauelemente wurden ergänzt. Im 16. Jahrhundert errichtete man ein Renaissance-Schiff mitten im islamischen Gebetsraum. So entstand eine einzigartige Synthese aus islamischen und christlichen Baustilen, die seit 1984 zum Unesco-Weltkulturerbe zählt.
Immer wieder werden auch kritische Stimmen laut, die der katholischen Kirche eine unzulässige Vereinnahmung vorwerfen. So sprachen sich in einer Petition vor etlichen Jahren Tausende Personen dafür aus, der Kirche die Aufsicht zu entziehen und den Bau unter staatliche Kontrolle zu stellen. Zugleich gab es Wünsche von Muslimen, die frühere Moschee auch wieder zu islamischen Gebeten zu nutzen.
Heute zieht die Kathedrale Jahr für Jahr Millionen Besucher aus aller Welt an. Berühmt sind vor allem ihre endlos wirkenden Reihen rot-weißer Hufeisenbögen, die von mehr als 850 Säulen getragen werden.