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Messerangriffe: Polizeigewerkschaft und Städte für mehr Videotechnik

Nach den jüngsten Messerangriffen fordern die Deutsche Polizeigewerkschaft und der Deutsche Städte- und Gemeindebund den Einsatz von mehr Videotechnik. „An kriminalitätsbelasteten Orten ist eine moderne Anwendung von Videotechnik erforderlich, um gefährliche Situationen schon im Entstehungsprozess entdecken zu können“, sagte der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Die dafür erforderliche Technik sei längst entwickelt und erprobt worden. Es könne nicht sein, „dass in jeder Polizeibehörde Videotechnik unter ideologischen Gesichtspunkten neu diskutiert wird“.

Auch der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, André Berghegger, plädiert dafür, einen verstärkten Einsatz von Videoüberwachung mit Unterstützung durch Künstliche Intelligenz (KI) zu prüfen. Sie könne dazu beitragen, Gefahrensituationen und ungewöhnliche Bewegungsmuster zu erkennen. Die Nutzung entsprechender technischer Möglichkeiten sollte allerdings auf Waffenverbotszonen und sonstige sensible Räume konzentriert bleiben. Insgesamt hält Berghegger ein Bündel an Maßnahmen für nötig, um Messerattacken und ähnlichen Gewaltdelikten präventiv zu begegnen. Dazu könnten mehr Kompetenzen für die Polizei gehören, etwa bei anlasslosen Kontrollen.

Im Hamburger Hauptbahnhof hatte am Freitagabend eine offenbar psychisch kranke Frau Reisende mit einem Messer angegriffen, es gab 18 Verletzte. In Bielefeld verletzte am 18. Mai ein 35-jähriger Syrer vor einer Bar mehrere Menschen mit einem Messer, er hatte mutmaßlich ein islamistisches Motiv. In Remscheid verletzte am Donnerstag ein 11-Jähriger einen 13-Jährigen nach einem Streit in der Schule mit einem Messer am Bein.