Artikel teilen

Menschenrechtler fordern Unterstützung für kurdische Hochschulen

Menschenrechtler haben vor einer weiteren Zerstörung kurdischer Bildungseinrichtungen durch die türkische Besatzung in Syrien gewarnt. „Wir appellieren an das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Hochschulen in der autonomen Region Rojava im Nordosten Syriens zu fördern“, forderte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Mittwoch in Göttingen. Viele kurdische Professoren und Studierende hätten in der Region Zuflucht gefunden und würden weiterhin von der Türkei und von der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ bedroht.

Anlass des Appells ist der neunte Jahrestag der Gründung der ersten kurdischen Universität in Syrien am 26. Juli 2015 in Afrin. Nach dem türkischen Einmarsch 2018 seien die Hochschule sowie Hunderte andere kurdische Schulen geschlossen worden, erläuterte GfbV-Nahostreferent Kamal Sido. Zuvor seien dort „Werte wie religiöse Toleranz, Völkerverständigung und Frauenrechte gelehrt“ worden. In den Schulen der Besatzungsmacht hingegen würden „ein radikaler Islam, Intoleranz, Frauenfeindlichkeit, Hass auf Christen, Aleviten, Yeziden oder Juden“ gelehrt.