Nach Jahrzehnten des Verfalls beginnen am 30. September die Sanierungsarbeiten am Meißener Kornhaus. Derzeit werde das 1493 errichtete Gebäude eingerüstet, teilte die Otto-und-Emma-Horn-Stiftung als Besitzerin am Mittwoch in Meißen mit. Die Aufträge für die Reparatur des Dachtragwerkes und die Dachdeckung seien erteilt.
Diese Arbeiten würden bis Ende Mai 2025 dauern. Die Außenhülle des Gebäudes soll idealerweise bis Ende 2025 fertig saniert sein. Zuerst hatte die in Dresden erscheinende „Sächsische Zeitung“ online darüber berichtet.
Die Meißner Otto-und-Emma-Horn-Stiftung hatte das historische Kornhaus auf dem Burgberg Ende 2023 gekauft. Verwalter Tom Lauerwald erklärte, dass allein für die Außensanierung Kosten von rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt seien.
Derzeit werde mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz über eine Förderung verhandelt, erklärte Lauerwald. Auch das Land Sachsen hat finanzielle Unterstützung zugesagt.
Die Innensanierung werde bis mindestens Ende 2027 dauern, erklärte Lauerwald. Was genau im Kornhaus unterkommen wird, sei noch zu klären. Derzeit liefen Verhandlungen für einen Mix von Wohnungen und Büroflächen. Eine öffentliche Nutzung wäre damit wohl vom Tisch.
Nach dem gescheiterten Umbau eines Investors zu einem Luxushotel drohte dem historischen Kornhaus 2022 die Zwangsversteigerung. Bundesweit sorgte das Denkmal damals für Schlagzeilen, weil es die rechtsextreme AfD erwerben und zu einem Tagungszentrum ausbauen wollte. Der Versteigerungstermin wurde jedoch abgesagt, weil die damaligen Eigentümer ihre Schulden zwischenzeitlich beglichen hatten.