Artikel teilen

Mehrere Dekanatsfusionen im Kirchenkreis Bayreuth in Planung

Die Strukturveränderung im evangelischen Kirchenkreis Bayreuth geht voran. Die Dekanate Selb und Wunsiedel seien schon sehr weit in ihren Überlegungen zur Bildung eines neuen gemeinsamen Dekanatsbezirks, sagte Regionalbischöfin Dorothea Greiner dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag. Auch Forchheim und Gräfenberg wollen sich zusammenschließen und – wie vor kurzem bekannt wurde – die Dekanatsbezirke Pegnitz und Bayreuth-Bad Berneck. Tragende Kooperationsstrukturen seien dort längst in vielen Bereichen vorhanden, erläuterte die Regionalbischöfin die Entscheidung. Es bestehen durch den gemeinsamen Landkreis beispielsweise eine gemeinsame Verwaltungsstelle, ein gemeinsames Bildungswerk und ein gemeinsamer öffentlich-rechtlicher Träger von Kindertagesstätten.

Zum anderen gehöre Pegnitz zu den kleinen Dekanatsbezirken. Der Leitungsanteil des Dekans im Verhältnis zu seinen Aufgaben in der Kirchengemeinde betrage nach neuer Berechnung nur 0,33 Stellenanteile. In Dekanatsbezirken werde aber ein Leitungsanteil von mindestens 0,75 angestrebt. „Die Dekane und Dekaninnen sollen frei sein von Sprengeln und Pfarramtsführung, damit sie den Kopf frei haben für den Dekanatsbezirk, die Begleitung der Mitarbeitenden und die Unterstützung der Kirchengemeinden“, sagte Greiner.

Der bisherige Pegnitzer Dekan Markus Rausch werde sich nach der Zusammenlegung ganz der Kirchengemeinde widmen. Zur Gestaltung der Übergangsphase plane man eine Pressekonferenz in der Karwoche, in der es auch mehr Informationen zu den erweiterten Aufgabenzuschnitten der beiden Dekane von Bayreuth-Bad Berneck, Jürgen Hacker und Manuél Ceglarek, geben soll. Zuerst jedoch müssten alle Kirchenvorstände eingehend informiert sein. Mit Blick auf die Kirchenvorstandswahl im Herbst 2024 und die Bildung des neuen gemeinsamen Dekanatsausschusses im Frühjahr 2025 werden die Verantwortlichen nun beraten, wie sich der künftige Dekanatsausschuss zusammensetzen soll, kündigte Greiner an.

„Solche Veränderungen brauchen Raum und Zeit für gute, geordnete Kommunikation“, sagte die Regionalbischöfin weiter. Ein solcher Strukturprozess müsse als Pendant die Bildung starker und überschaubarer Regionen haben, in denen sich die Kirchengemeinden wechselseitig unterstützen. „Die Vielfalt und Einzigartigkeit der Gemeinde ist ein großer Schatz. Sie hat ihr Eigenleben – geistlich und natürlich auch als eigene Körperschaft des öffentlichen Rechts“, betonte Greiner. „Meine Erfahrung ist: Vielfalt und Einzigartigkeit kommen im Miteinander noch mehr zur Geltung.“ (00/0542/16.02.2024)