An diesem Sonntag (30. November) setzen wieder mehrere bayerische Städte ein Zeichen gegen die Todesstrafe. In Nürnberg wird in der „Straße der Menschenrechte“ ab 16.45 Uhr die Säule Nummer drei mit der Aufschrift „Recht auf Leben“ grün angeleuchtet, teilte die Stadt mit. Damit beteilige man sich am Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“. Hinter der weltweiten Kampagne steht unter anderem die katholische Laienbewegung Sant’Egidio.
Der internationale Tag „Cities for Life“ sei die weltweit größte Mobilisierung für Menschlichkeit und Achtung der Menschenrechte, heißt es in der Mitteilung des Menschenrechtsbüros der Stadt Nürnberg. Rund 2.500 Städte weltweit würden die Aktion unterstützen, 300 davon in Deutschland. In Bayern sind beispielsweise auch Würzburg und Bayreuth mit dabei. In Würzburg wird die Festung Marienberg traditionell grün beleuchtet am Aktionstag, in Bayreuth soll das Rathaus am Luitpoldplatz blau angestrahlt werden, hieß es.
Bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Dezember 2024 hätten 130 UN-Mitgliedsstaaten für die Einführung eines weltweiten Hinrichtungsmoratoriums gestimmt, das zum Ziel hat, die Todesstrafe vollständig abzuschaffen. Im Juli 2024 sei in Pakistan die Todesstrafe für Drogendelikte abgeschafft worden. In Japan sei nach der Entlassung des 88-jährigen Iwao Hakamada, nach 45 Jahren im Todestrakt, die Debatte um eine Abschaffung neu entfacht worden.
Dagegen hätte in Krisengebieten die Zahl der vollstreckten Todesstrafen zugenommen, informiert das Menschenrechtsbüro. Infolge des Konfliktes im Nahen Osten habe es Hinrichtungen im Gazastreifen und im Iran gegeben. Sudan, Südsudan und Uganda hätten nach einer längeren Unterbrechung im Jahr 2024 wieder Todesurteile verhängt.
Der Aktionstag geht auf die Gemeinschaft Sant’Egidio zurück, die sich seit 1998 gegen die Todesstrafe einsetzt, hieß es. Mitglieder von Sant’Egidio pflegen weltweit Hunderte von persönlichen Brieffreundschaften mit Todeskandidatinnen und -kandidaten und sind für eine Humanisierung der Haftbedingungen in Gefängnissen aktiv. (3746/26.11.2025)