Die Zahl der in freier Wildbahn in Sachsen-Anhalt lebenden Wölfe ist im Vorjahr weiter angestiegen. Nach Angaben des Landesamtes für Umweltschutz (LAU) vom Montag in Magdeburg wurden zwischen Mai 2024 und April 2025 mindestens 276 Wölfe nachgewiesen, die im Land ein festes Revier haben. „Das ist ein leichter Anstieg um zwölf Wölfe gegenüber dem Vorjahr“, sagte eine Sprecherin. Aktuell seien Wölfe in 38 Territorien in Sachsen-Anhalt heimisch. Dies seien 31 Wolfsrudel, fünf Paare und zwei Einzeltiere. Hinzu kämen 53 Wölfe in acht grenzübergreifenden Revieren zu Sachsen, Brandenburg und Niedersachsen.
Insgesamt sei die Entwicklung der Wolfszahlen in Sachsen-Anhalt dynamisch: So besetzte 2008/09 das erste Paar ein Territorium im Land. Fünf Jahre später waren es bereits vier Rudel, ein Paar und ein Einzeltier mit insgesamt 21 Welpen. Im Jahr 2020/21 waren es 23 Rudel und vier Paare mit zusammen 75 Welpen und 2023/24 sogar 33 Rudel, vier Paare und ein Einzeltier mit insgesamt 130 Welpen.
Die Wiederansiedlung der Wölfe im Land führte andererseits zu erheblichen Diskussionen mit Weidetierhaltern, Jägern und besorgten Bürgern. Gab es 2008 erst einen Riss eines Schafes durch Wölfe in Sachsen-Anhalt, so stieg die Zahl der Nutztierrisse schnell an und erreichte 2020 mit 335 getöteten Tieren, darunter 290 Schafe, und 69 verletzten Tieren einen Höhepunkt. Durch Schutzmaßnahmen wie Elektrozäune und Herdenhütehunde konnte trotz steigender Wolfszahlen die Zahl der getöteten Weidetiere auf 151 im Vorjahr und 152 im laufenden Jahr gesenkt werden.