Im vergangenen Jahr haben rund zwei Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen Leistungen der sozialen Mindestsicherung erhalten. Das waren gut sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Landesamt in Düsseldorf am Montag mitteilte. Damit sei die Zahl der Empfänger erstmals seit 2016 wieder gestiegen. Die Veränderungen seien von der Zuwanderung aus der Ukraine beeinflusst.
Leistungen der sozialen Mindestsicherung sind finanzielle Hilfen des Staates zur Sicherung des grundlegenden Lebensunterhalts. Dazu gehörten 2022 das inzwischen reformierte Arbeitslosengeld II (Hartz IV), Asylleistungen und Sozialhilfe.
Die mit Abstand meisten Leistungsbezieher – rund 1,6 Millionen Menschen – erhielten Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld. Das sind fünf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Empfänger von Asylleistungen stieg um 24 Prozent auf 107.000 Personen. Gut die Hälfte dieses Anstiegs machen den Angaben zufolge Ukrainer aus.
Die Zahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter erreichte mit über 177.000 Personen einen neuen Höchststand – ein Anstieg um 9,5 Prozent. Grundsicherung bei Erwerbsminderung erhielten 129.000 Personen und damit 1 Prozent weniger Menschen als 2021. Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen bekamen rund 30.000 Personen – 5,6 Prozent mehr.
Landesweit bezogen den Statistikern zufolge im vergangenen Jahr 11 Prozent der Bevölkerung Leistungen der sozialen Mindestsicherung. Am höchsten war der Anteil mit 22 Prozent in Gelsenkirchen. Die niedrigste Quote hatte Ende 2022 mit 3,5 Prozent die Gemeinde Südlohn im Kreis Borken.