Der Anteil an Laubbäumen in Thüringens Wäldern hat im Verlauf der zurückliegenden zehn Jahre um rund acht Prozent zugenommen. Dies sei auf bewusste Entscheidungen der Forstwirtschaft, aber auch auf klimabedingte Verluste in Nadelwaldbeständen zurückzuführen, sagte der Vorstand des landeseigenen Thüringenforsts, Volker Gebhardt, am Dienstag in Erfurt bei der Vorstellung der Thüringer Ergebnisse der Bundeswaldinventur. Laubbäume machten 2022 demnach rund 46 Prozent der Waldflächen im Freistaat aus.
Insbesondere die klimasensible Fichte hat laut Waldinventur hohe Verluste in Höhe von 35.000 Hektar insbesondere in den unteren Waldlagen hinnehmen müssen. Demgegenüber habe vor allem der Bestand an Eichen, Buchen und Ahorn zugenommen. Damit nähere sich der Freistaat dem angestrebten Ziel eines gesunden Mischwalds, speziell in den jüngeren Wäldern.
Gebhardt sprach von einer optimistischen Entwicklung. Dabei habe gerade das klimabedingte Absterben von Altbäumen in Monokulturen zu naturnäheren Mischwaldformen geführt. So reich an Baumarten seien Thüringens Wälder in den vergangenen 100 Jahren nicht gewesen. Letztlich hänge die weitere Entwicklung aber in hohem Maße vom Wetter der künftigen Jahre ab.
Waldflächen bedecken in Thüringen 555.000 Hektar und damit ein Drittel der Landesfläche. Trotz Infrastrukturvorhaben und fortschreitender Flächenversiegelung im Land sei diese Zahl stabil geblieben.
Die Bundeswaldinventur wird alle zehn Jahre bundesweit erhoben. Ihre Ergebnisse sollen Kenntnisse über Zustand, Struktur sowie Leistungsfähigkeit der Wälder liefern.