Mehr kubanische Mädchen werden schwanger – Kondom-Engpass

Sind die USA schuld oder ist es die sozialistische Mangelwirtschaft? Fest steht, dass auf Kuba kaum noch Verhütungsmittel zu kriegen sind. Die Folge sind verfrühte Schwangerschaften von Teenagerinnen.

Auf Kuba macht die Versorgungskrise auch vor Verhütungsmitteln nicht halt. Wie die kubakritische Tageszeitung “El Nuevo Herald” berichtet, hat der Mangel an Kondomen zu einem Anstieg der Schwangerschaften von Mädchen und jungen Frauen unter 15 Jahren geführt. Laut lokalen Medienberichten werden Kondome auf dem Schwarzmarkt zu überhöhten Preisen gehandelt, während sie auf offiziellem Wege kaum noch zu kaufen seien. Erst vor wenigen Monaten machte die kubanische Regierung das US-Handelsembargo für den Mangel von Verhütungsmitteln auf der Insel verantwortlich. Die offiziell verbotene Opposition spricht dagegen von systematischen Schwächen der kommunistischen Planwirtschaft und von Korruption.

Kuba wird von einer schweren Versorgungskrise und innenpolitischen Protesten erschüttert. Allein seit Ausbruch der historischen Sozialproteste 2021 haben rund 300.000 Menschen Kuba in Richtung USA verlassen, das entspricht etwa drei Prozent der Bevölkerung. Die Justiz hatte daraufhin gegen Demonstranten lange Haftstrafen verhängt, oppositionelle Künstler, Medienschaffende und Aktivisten zwangsausgebürgert.