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Mehr gemeldete Prostituierte in Thüringen

In Thüringen waren Ende vergangenen Jahres 169 Prostituierte offiziell angemeldet. Dies sei ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr, in dem nur 84 Prostituierte bei den Behörden angemeldet gewesen seien, teilte das Thüringer Landesamt für Statistik am Freitag in Erfurt mit. Die Zahlen lägen jedoch weiter deutlich unter dem Vergleichswert mit 384 Personen von Ende 2019. Jede sechste angemeldete Person, die 2023 der Prostitution nachging, habe die deutsche Staatsangehörigkeit gehabt. Knapp 75 Prozent seien aus dem europäischen Ausland gekommen, vor allem aus Rumänien, Bugarien und Ungarn.

Drei von vier der 169 in Thüringen angemeldeten Prostituierten seien zwischen 21 bis 44 Jahren alt gewesen, hieß es. Regionaler Schwerpunkt sei mit 70 gemeldeten Personen der Landkreis Gotha gewesen. Mit 39 Personen sei rund ein Viertel in Erfurt angemeldet gewesen. Grundlage der statistischen Erhebung ist das deutsche Prostituiertenschutzgesetz, das unter anderem die behördliche Anmeldung von Prostituierten vorsieht. Damit sollen die Betroffenen besser geschützt und die Kriminalität bekämpft werden. Polizei und Behörden gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer nicht angemeldeter Prostituierter auch in Thüringen aus.