Die beiden KZ-Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr mehr Menschen als im Vorjahr besucht. Rund 3.700 Personen besuchten das ehemalige Konzentrationslager Lichtenburg in Prettin nördlich von Torgau, teilte die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt in Magdeburg auf Anfrage dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Im Jahr 2023 waren es demnach 3.100 Besucher, ein Jahr zuvor kamen rund 3.400 Menschen nach Prettin.
Zusammen mit auswärtigen und digitalen Aktivitäten zählte die Gedenkstätte den Angaben zufolge gut 6.100 Interessierte, etwa so viele wie im Vorjahr und rund 1.700 mehr als 2022.
Auch die Gedenkstätte für die Opfer des KZ Langenstein-Zwieberge bei Halberstadt verzeichnete nach Angaben der Stiftung einen Besucherzuwachs. Im vergangenen Jahr seien etwa 8.300 Personen gezählt worden, nach 8.150 im Jahr 2023 und 6.650 ein Jahr zuvor. Zusammen mit auswärtigen sowie digitalen Aktivitäten seien es insgesamt gut 8.800 Besucher gewesen, etwa 400 mehr als im Vorjahr und mehr als 2.000 als im Jahr 2022.
In der Gedenkstätte Lichtenburg sind laut Stiftung bisher keine Veranstaltungen zum 80. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai geplant. Eine Zunahme von antisemitischen oder israelfeindlichen Übergriffen, Schmierereien oder Äußerungen habe man im vergangenen Jahr nicht feststellen können.
Das KZ im Renaissanceschloss Lichtenburg in Prettin bestand seit Juni 1933, zuletzt ab 1941 als Außenlager des KZ Sachsenhausen. In Langenstein mussten ab April 1944 Häftlinge aus 23 Ländern ein Stollensystem errichten. Mehr als 1.700 von ihnen kamen dabei ums Leben.