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Mehr als jeder zehnte Thüringer hat Migrationshintergrund

Rund 11,1 Prozent der in Thüringen lebenden Menschen haben einen Migrationshintergrund. Damit seien rund 232.000 Personen selbst oder wenigstens einer ihrer Elternteile nicht als deutsche Staatsangehörige geboren, teilte die Thüringer Integrationsbeauftragte Mirjam Kruppa am Mittwoch in Erfurt unter Bezugnahme auf den diesjährigen Zuwanderungsbericht mit.

Die meisten von ihnen seien EU-Angehörige oder seien vor Krieg und Verfolgung aus ihren Herkunftsländern geflohen. Mittlerweile stellten Menschen aus der Ukraine die größte Gruppe der Menschen mit Migrationshintergrund im Freistaat dar.

Gut 40 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund seien erst in den vergangenen fünf Jahren nach Thüringen gezogen. Ihnen sei es zu verdanken, dass der Wanderungssaldo für den Freistaat zuletzt positiv ausgefallen sei. Angesichts des prognostizierten Bevölkerungsrückgangs habe diese Entwicklung eine besondere Bedeutung, sagte Kruppa.

Im Hinblick auf die Altersstruktur der Zuwanderungsgruppen überwiegen laut Bericht die jüngeren Jahrgänge. So wanderten besonders viele ausländische Staatsangehörige im Alter zwischen 15 und 35 Jahren ein. Das mache sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer sei von rund 42.000 Personen im Jahr 2019 auf 71.000 Personen im vergangenen Jahr gestiegen.

Seit 2019 deutlich gestiegen ist laut Bericht die Anzahl an fremdenfeindlichen Straftaten im Freistaat: Während vor fünf Jahren 325 fremdenfeindliche Straftaten polizeibekannt wurden, habe sich die Zahl bis 2023 mehr als verdoppelt.