“Die Kinder in Gaza haben keinen Unterricht, kein Wasser und kein Essen. Wir, die wir alle Privilegien genießen, müssen für sie eintreten.” So die Worte einer 16-jährigen Demonstrantin in Spanien.
Viele tausend Schüler und Studenten in mehr als 40 spanischen Städten haben am Donnerstag gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen protestiert. Dazu aufgerufen hatte unter dem Motto “Stoppt den Völkermord am palästinensischen Volk” Spaniens Studierendenvereinigung. “Wir werden nicht wegschauen. Deshalb rufen wir zu einem Generalstreik der Studenten auf, um die Klassenzimmer zu leeren und die Straßen mit Würde zu füllen”, hieß es in einer Erklärung der Organisation vom Donnerstag.
Laut spanischen Medienberichten kam vor allem in Madrid, Barcelona, Valencia, Málaga und Bilbao der Lehrbetrieb an Gymnasien und Universitäten praktisch zum Erliegen. “Die Kinder in Gaza haben keinen Unterricht, kein Wasser und kein Essen. Wir, die wir alle Privilegien genießen, müssen für sie eintreten”, sagte die 16-jährige Schülerin Nora am Rande der Demonstration in Madrid der Zeitung “El País”.
Auch in Barcelona gingen Zigtausende Schüler und Studenten auf die Straße. Die Kundgebung in der Mittelmeermetropole war eine der größten Schülerdemos der vergangenen Jahre. Studenten und Schüler skandierten: “Keine weiteren Todesfälle unschuldiger Kinder” und “Das ist kein Krieg, das ist ein Völkermord”.
Unterdessen bestellte Außenminister José Manuel Albares am Donnerstag die Vertreterin Israels in Spanien ein, um gegen die Inhaftierung von rund 50 spanischen Aktivisten zu protestieren, die sich auf Booten der “Global Sumud Flotilla” mit Hilfsgütern auf dem Weg nach Gaza befanden. Es handele sich um “friedliche, solidarische spanische Bürger”, deren Ziel “ausschließlich humanitärer Natur” sei. sie stellten “weder für Israel noch für andere eine Bedrohung dar”, so der Minister im Staatsfernsehen TVE.
Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Das israelische Außenministerium versicherte, die verhafteten Aktivisten der Gaza-Hilfsflotte seien wohlauf und würden Anfang kommender Woche an Bord zweier Charterflüge nach London und Madrid überführt.