Wie es bei einer Papstwahl zugeht, weiß der Münchner Kardinal Reinhard Marx aus eigener Erfahrung. Den aktuellen Film “Konklave” hat er sich kürzlich im Kino angesehen und war begeistert.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx kann den Kino-Thriller “Konklave” von Regisseur Edward Berger nur empfehlen. Ihm habe dieser gut gefallen, sagte der Erzbischof von München und Freising am Freitag im Münchner Presseclub. Es handle sich nicht um einen antikirchlichen Film. Vielmehr zeige dieser, welche Diskussionen in der Kirche geführt würden. Besonders hob Marx die schauspielerische Leistung von Ralph Fiennes als zweifelndem Kardinal Lawrence hervor: “Da verlasse ich jetzt mein Territorium. Aber das ist oscarverdächtig.”
Dem Film zugrunde liegt der Roman des englischen Autors Robert Harris. Marx sagte, er habe das Buch bereits vor Jahren gelesen und Papst Franziskus mit den Worten empfohlen: “Der tote Papst sind Sie.” Da habe ihn dieser nur angeguckt. Harris habe für seinen Roman sehr gut recherchiert, so der Kardinal. Das zeige sich darin, wie er das verstorbene Kirchenoberhaupt und dessen Amtszeit beschreibe.
Auch welche Diskussionen in der Kirche im Gange seien, welche Richtung sie einnehmen solle – “Das finde ich nicht so schlecht gemacht”, erklärte der Kardinal. Da gebe es Fundamentalisten auf der einen wie der anderen Seite. “Alles wie wir es eben erleben.”
Rückblickend auf das Konklave, das er selbst erlebt habe, meinte Marx: “Natürlich bei uns damals, bei der Wahl von Franziskus, war das in anderthalb Tagen erledigt.” Wenn aber ein Konklave länger dauern würde und Schwierigkeiten auftauchten, könne er sich gut vorstellen, dass es zu solchen Diskussionen kommen könne, wie im Film und dem Buch dargestellt.