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Marta-Museum plant Münter-Ausstellung und Schau zu Rodney McMillian

Das Marta-Museum in Herford spannt mit seinen sechs Ausstellungen in diesem Jahr einen thematischen Bogen vom deutschen Expressionismus bis zu zeitgenössischer Kunst und Design. Den Anfang macht vom 16. März bis 16. Juni eine Überblicksschau zum Werk des US-Amerikaners Rodney McMillian, wie das Museum am Freitag ankündigte. Unter dem Titel „The Land: Not Without a Politic“ würden erstmals in Europa Werke McMillians aus allen Schaffensphasen gezeigt. In seinen abstrakten Malereien sowie Skulpturen, Installationen und Videos setze sich der Künstler kritisch mit dem sozialen Gefüge der USA auseinander, der Kategorisierung nach ökonomischem Status, Rasse, Geschlecht und Tradition, hieß es.

Einen neuen Aspekt der expressionistischen Künstlerin Gabriele Münter (1877-1962) bietet ab 8. Juni die Ausstellung „Kathrin Sonntag und Gabriele Münter – Das reisende Auge“. Erstmalig werden Fotografien Münters gezeigt, die als Mitglied der Avantgardegruppe „Der Blaue Reiter“ vor allem als Malerin bekannt ist, wie das Museum erklärte. Die Wahl und Inszenierung der Foto-Motive der Künstlerin, deren Familie aus Herford stammte, eröffneten einen eindrücklichen Blick auf ihr bekanntes Oeuvre. Die Ausstellung bis 12. Januar 2025 wird um Installationen der zeitgenössischen Künstlerin Kathrin Sonntag aus Berlin ergänzt. Im kommenden Jahr wird die Sonderschau im Kunstmuseum Ravensburg gezeigt.

Des Weiteren steht in diesem Jahr auf dem Programm des Herforder Museums für Kunst und Design die Präsentation „Zwischen Pixel und Pigment – Hybride Malerei in postdigitalen Zeiten“ (7. Oktober bis 10. November), die zusammen mit der Kunsthalle Bielefeld entwickelt wurde. Der exzentrische deutsche Designer Luigi Colani (1928-2019) steht vom 1. Dezember 2024 bis 2. März 2025 im Mittelpunkt der Ausstellung „Formen der Zukunft“. Zeitgleich werden die Gewinnerinnen und Gewinner des Recycling-Designpreises 2024 in den Gehry-Galerien des Museums präsentiert. Der Wettbewerb wird vom Arbeitskreis Recycling bereits im elften Jahr ausgelobt, um innovative Ideen des Upcyclings zu fördern. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden Anfang Dezember bekannt gegeben.

Noch bis 28. April läuft die Ausstellung „Annem isci – Wer näht die roten Fahnen?“. Die Werke, die in der Lippold-Galerie zu sehen sind, stammen den Angaben zufolge von Künstlerinnen und Künstlern mit Migrationsgeschichte, darunter Semra Ertan, Mehmet Güler, Monika Sieveking, Gerdt Marian Siewert, Nil Yalter, Serpil Yeter und Nuray Demir. Der türkische Titel „Annem isci“ bedeutet auf Deutsch „Meine Mutter ist eine Arbeiterin“.