Die Friedensaktivistin Maria Biedrawa erhält den Bremer Friedenspreis 2024 der Stiftung „Die Schwelle“. Die in Frankreich lebende Österreicherin werde für ihr unermüdliches und persönliche Engagement für Frieden auf dem afrikanischen Kontinent geehrt, teilte die Geschäftsführerin der Stiftung, Petra Titze, am Montag in Bremen mit. Der Preis der Spenderinnen und Spender gehe in diesem Jahr an die Organisation Connection e.V. mit Sitz in Offenbach am Main. Sie erhalte den Preis für ihren internationalen Einsatz für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung. Beide Auszeichnungen seien gleichrangig und mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung solle am 31. Mai im Bremer Rathaus erfolgen.
Biedrawa werde in der Kategorie „wegweisende Friedensarbeit“ ausgezeichnet, hieß es. Seit 20 Jahren sei die Sozialpädagogin in Afrika unter anderem in der Zentralafrikanischen Republik und im Süd-Sudan aktiv. Die 67-jährige Logotherapeutin helfe in den konfliktträchtigen Regionen mit Traumabegleitungen. So ermögliche sie wieder Kooperation und gesellschaftliches Zusammenleben. Außerdem biete sie Ausbildungen zur Prävention in den Grundlagen und Methoden der Gewaltfreiheit an.
Die Organisation Connection erhalte den Preis in der Kategorie „ermutigende Initiativen“. Die Organisation setzt sich den Angaben zufolge seit 1993 international für ein umfassendes Recht auf Kriegsdienstverweigerung ein und unterstützt Männer und Frauen, die aufgrund ihrer Kriegsdienstverweigerung verfolgt werden. Der Verein arbeite mit internationalen und lokalen Gruppen und Organisationen zusammen, die sich gegen Krieg, Militär und Wehrpflicht engagieren. „Connection“ sei gegründet worden, um Soldatinnen und Soldaten einen Ausweg aus den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien zu ermöglichen. Seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine engagiere sich die Organisation für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung russischer, belarussischer und ukrainischer Soldaten sowie deren Recht auf Asyl.
Die Bremer Stiftung „Die Schwelle“ setzt sich nach eigenen Angaben seit 1979 für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung ein. Mit dem Internationalen Friedenspreis ehrt die Stiftung seit 2003 alle zwei Jahre Persönlichkeiten und Initiativen, die sich beispielhaft für Gerechtigkeit, Frieden und die Umwelt einsetzen.