Artikel teilen:

Maria 2.0 kritisiert Rückzieher der katholischen Bischöfe

Über die Satzung des Synodalen Ausschusses haben die katholischen deutschen Bischöfe nicht abgestimmt, nachdem der Vatikan intervenierte. Darüber ist die Initiative Maria 2.0 erbost.

Immer wieder fordert die Bewegung Maria 2.0 mit ihren Aktionen Reformen ein, hier m März 2023
Immer wieder fordert die Bewegung Maria 2.0 mit ihren Aktionen Reformen ein, hier m März 2023epd-bild / Tim Wegner

Mit scharfen Worten hat die Kirchenreformbewegung Maria 2.0 die katholische Deutsche Bischofskonferenz für die Verschiebung einer Entscheidung über den Fortgang des Reformprozesses kritisiert. Wann immer sich leise Hoffnung rege, es könne sich etwas in der katholischen Kirche bewegen, tauche ein neues Stoppschild aus Rom auf, bedauerte die Bewegung in einer Mitteilung.

Bei ihrer Frühjahrs-Vollversammlung in Augsburg hatten die Bischöfe nicht über die Satzung des sogenannten Synodalen Ausschusses abgestimmt. Zuvor hatte der Vatikan per Brief um die Vertagung dieser Abstimmung gebeten. Der Synodale Ausschuss soll den Reformprozess Synodaler Weg fortsetzen. Der Vatikan hatte von Beginn an immer wieder interveniert und die deutschen Bischöfe unter Druck gesetzt, ihre Reformbestrebungen nicht ohne Zustimmung des Vatikans fortzuführen. Dennoch hatte der Synodale Ausschuss im November erstmals getagt.

Maria 2.0 verglich das Verhalten konservativer Kräfte aus dem Vatikan mit einem „Petzen durch große Brüder beim Vater“. „Und der übermächtige Vater, der sich dem Wunsch nach einem klärenden Gespräch über Synodalität und Reformen stets erfolgreich widersetzt hat, stemmt seine Fäuste in die Hüften, schaut die aufmüpfigen Jungen streng an und fordert Zurückhaltung, Einsicht und Familienzusammenhalt“, heißt es in der Mitteilung. Maria 2.0 forderte die deutschen Bischöfe auf, sich gegen die „rückschrittigen Brüder“ durchzusetzen.