Der Maler und katholische Priester Herbert Falken ist tot. Er starb am Dienstagmorgen im Alter von 91 Jahren in Düren, wie der Bonner Theologe Albert Gerhards mitteilte. Falken war über Jahre einer der engagiertesten Grenzgänger zwischen Kirche und Kunst. Zu seinen bekannten Werken zählen die Studien zum Turiner Grabtuch (1973/74) und die Ölbilder “Kreuz und Engel” (1981-83).
Falken wurde am 11. September 1932 in Aachen geboren. Er machte zunächst eine kaufmännische Lehre, bevor er 1958 das Abitur nachholte und in Bonn und in Aachen Theologie studierte. 1964 empfing er die Priesterweihe. Bis 1977 war Falken als Kaplan zunächst in Uerdingen und dann in Aachen tätig. Danach wirkte der Künstler, der mit dem Schriftsteller Heinrich Böll (1917-1985) befreundet war, bis 2007 als Seelsorger in der Eifelgemeinde Stolberg-Schevenhütte.
Im Mittelpunkt seines Werks stehen Kreuz und Passion sowie die Ausgesetztheit der menschlichen Existenz. Falken schuf zahlreiche Bilder zu einem Themenbereich oder einem großen Zyklus, darunter “Apokalypse” (1961), “scandalum crucis” (1969), “Geburtstod” (1981), “Jakobskampf” (1983-85) und die von 1991 bis 1995 entstandenen “Gitterköpfe”, die aus der Auseinandersetzung mit der Mystik des Johannes vom Kreuz rühren. Für sein künstlerisches Schaffen wurde er mit mehreren Preisen ausgezeichnet; 1988 verlieh ihm die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn die Ehrendoktorwürde.
Der Präsident der nordrhein-westfälischen Kunststiftung, Thomas Sternberg, würdigte Falken zu seinem 90. Geburtstag als Künstler, der “sich nie einer Mode unterworfen hat”. Er habe als Priester und Künstler in einer “ungeheuer spannungsvollen Doppelexistenz” gelebt, in der “das eine das andere bedingt, das eine vom anderen nicht lassen kann” und im Werk eine Symbiose eingehe.