In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt öffnet am Wochenende eine Museumsgemeinschaft ihre Türen. Während des Neubaus des Gutenberg-Museums ist ein Best-of von ihm im Naturhistorischen Museum zu sehen.
Zwei renommierte Mainzer Museen teilen sich jetzt eine Adresse. Am Samstag eröffnet das Gutenberg-Museum seine neue Ausstellung “Gutenberg-Museum MOVED” im Naturhistorischen Museum, wie Vertreter der Landeshauptstadt und beider Museen am Donnerstag vor Journalisten bekanntgaben. “Wir sehen hier in der ehemaligen Reichsklara-Kirche eine best-of-Version des Gutenberg-Museums”, sagte die Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Mainz, Marianne Grosse.
“Es ist eine echte Museumsgemeinschaft”, betonte die Kulturpolitikerin. Die neue Ausstellung des Gutenberg-Museums ist notwendig geworden, da am alten Standort am Liebfrauenplatz ein kompletter Museumsneubau errichtet wird. Dort konnte die Einrichtung nach Angaben von Grosse jährlich bis zu 160.000 Gäste begrüßen.
Zu den wertvollsten Exponaten des Museums zählen zwei historische Gutenberg-Bibeln, die auch am Interimsstandort zu entdecken sind. Die Bücher mit einem Gesamtumfang von rund 2.000 Seiten stammen aus der Auflage 1453/54. Für sie wurde erneut ein Hochsicherheitsbereich geschaffen, in welchem die Bibeln zusätzlich nochmals in einem Kubus präsentiert werden.
Die Museumsmacher nutzen die Gegebenheiten des vormaligen Gotteshauses und bespielen auch Nischen oder Treppenaufgänge. Darüber hinaus gibt es eine interaktive Medienkarte. Mit dieser können an den einzelnen Stationen Informationen digital abgerufen werden, erläuterte Museumsdirektor Ulf Sölter.
Auch können die Gäste sich damit ein sogenanntes Selfie-Foto erstellen und so selbst ein kleiner Teil der Schau werden. Das Mainzer Gutenberg-Museum wurde im Jahr 1901 eröffnet, damals noch im kurfürstlichen Schluss. Namensgeber ist der Erfinder des Buchdrucks Johannes Gutenberg, der um 1400 geboren wurde und als berühmtester Sohn der Stadt Mainz gilt.
Zu den prominentesten Museumsgästen zählen etwa Großbritanniens ehemalige Königin Elizabeth (1978) sowie die früheren Präsidenten der Sowjetunion und den USA, Michael Gorbatschow (1994) und George W. Bush (2005).
Um dem Gutenberg-Museum eine Adresse auf Zeit zu geben, hat sich das Naturhistorische Museum auf 50 Prozent seiner ursprünglichen Fläche zurückgezogen. Die dabei erfolgten Investitionen sollen anschließend vom Naturhistorischen Museum weitergenutzt werden, berichtete der Leiter der Einrichtung, Bernd Herkner. Gezeigt würden dort dann unter anderem verschiedene Naturräume des Landes Rheinland-Pfalz.