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Mai 2025 bringt erneut Temperaturrekorde

Der Mai 2025 war der weltweit zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das geht aus dem aktuellen Bericht des EU-Klimadienstes Copernicus hervor, der am Mittwoch in Bonn veröffentlicht wurde. Im Durchschnitt lag die globale Lufttemperatur im vergangenen Monat bei 15,8 Grad Celsius. Damit war der Mai 2025 weltweit 1,4 Grad wärmer als im vorindustriellen Zeitalter (1850-1900).

Erstmals seit fast zwei Jahren wurde damit eine Serie unterbrochen, in der die Durchschnittstemperatur über der kritischen 1,5-Grad-Marke lag. „Dieser Rückgang unter die 1,5-Grad-Schwelle bietet nur eine kurze Atempause“, warnte jedoch Copernicus-Direktor Carlo Buontempo. Der Trend zur weiteren Erwärmung bleibe bestehen.

In Europa zeigte sich demnach ein deutliches Gefälle zwischen West und Ost: Während Westeuropa im Mai überdurchschnittlich warm war, blieb es im Osten kühler als üblich. Im Durchschnitt lag die Mai-Temperatur über dem europäischen Festland leicht unter dem langjährigen Mittel.

Besorgniserregend sind laut Copernicus die Entwicklungen beim Niederschlag. Große Teile Nord- und Mitteleuropas waren im Mai deutlich zu trocken. Dagegen waren Teile Südeuropas und Russlands außergewöhnlich nass. Die ungleichen Niederschlagsverteilungen verstärken regionale Extreme und belasten Landwirtschaft und Wasserhaushalt. In Teilen Nordwesteuropas wurden die niedrigsten Niederschlags- und Bodenfeuchtigkeitswerte seit mindestens 1979 verzeichnet. Die anhaltende Trockenheit hat in ganz Europa zu den niedrigsten Frühjahrsabflüssen seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1992 geführt.

Auch die Meere erwärmten sich weiter stark. In Teilen des Nordatlantiks kam es erneut zu marinen Hitzewellen. Die Mittelmeerregion verzeichnete fast flächendeckend überdurchschnittliche Temperaturen.

Die Eisausdehnung an den Polen entwickelte sich erneut rückläufig. In der Arktis lag die Meereisausdehnung im Mai zwar nur leicht unter dem Durchschnitt, in der Antarktis jedoch rund neun Prozent unter dem langjährigen Mittel – der fünftniedrigste Mai-Wert seit Beginn der Satellitenmessungen.