Artikel teilen

Mahnmal für ehemalige Göttinger Synagoge besteht 50 Jahre

Das Mahnmal der ehemaligen Göttinger Synagoge besteht 50 Jahre. Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) lädt aus diesem Anlass für den 3. Dezember zu einem Konzert mit namhaften Künstlern ein. Das Mahnmal in der Göttingen Innenstadt erinnert an die frühere Synagoge, die 1872 erbaut wurde und 1938 der Reichspogromnacht zum Opfer fiel. Das Gebäude ging in Flammen auf, die Überreste wurden gesprengt. Die GCJZ gab das Mahnmal 1970 in Auftrag, es wurde am 9. November 1973 eingeweiht.

Der italienisch-jüdische Künstler Corrado Cagli lieferte den Entwurf für das sechs Meter hohe Denkmal. Eine Spiegelung der geometrischen Dreieckform stellt optisch den Davidstern dar. Ein tiefer gelegener Raum soll zum Gedenken einladen. 1995 wurde er um fünf Bronzetafeln mit 282 Namen und Geburtsdaten jüdischer Bürger aus Stadt und Landkreis Göttingen ergänzt, die von den Nationalsozialisten ermordet oder vertrieben wurden. Jedes Jahr am 9. November veranstalten die GCJZ und die Stadt Göttingen am Mahnmal eine Gedenkfeier.

Bei dem Konzert unter dem Titel „Musik zwischen Himmel und Erde“ spielen die jüdische Pianistin Marina Baranova und der Percussionist Murat Coskun eigene Kompositionen, Werke von ukrainischen Komponisten, Jazz sowie Welt- und Filmmusik. Beginn ist am 3. Dezember um 17 Uhr im Alten Rathaus.