Das Würzburger Universitätsmuseum hat ein Meisterwerk der niederländischen Malerei als Schenkung erhalten. Dabei handelt es sich um die “Verleugnung Petri” von Jan Gerritsz van Bronchorst (1603-1661), wie die Pressestelle der Uni am Montag mitteilte. Der Künstler wird demnach zu den Utrechter Caravaggisten gezählt, die sich an dem berühmten römischen Barockmaler Caravaggio orientierten. Der in Utrecht gebürtige Bronchorst sei vor allem auch als Glasmaler erfolgreich gewesen.
Das um 1640/50 zu datierende Gemälde ist laut Mitteilung eine Stiftung von Herbert Wellhöfer, der schon mehrere Werke dem Martin-von-Wagner-Museum überlassen habe. Die Schenkung sei 2022 erfolgt, doch das Bild habe zunächst restauriert werden müssen. Im Laufe seiner Geschichte sei ihm nämlich übel mitgespielt worden, hieß es. Im Ersten Weltkrieg habe sich das Werk auf einem Landgut der Vorfahren Wellhöfers in Estland befunden, wo es von marodierenden Soldaten mit Säbeln traktiert worden sei.
Der Großvater des Stifters habe das Bild dann mit nach München genommen, bevor es schließlich nach Würzburg gekommen sei, hieß es. Zehn Monate hätten die restauratorischen und konservatorischen Maßnahmen bei Georg Pracher gedauert. Bronchorst habe in großformatigen Halbfiguren die nächtliche Begebenheit dargestellt, dass der Apostel Petrus den verhafteten Jesus verleugnet. Der Maler interpretiere die Szene als “psychologisch eindringliches Kammerspiel”.