Die Zahl arbeitsloser Menschen mit Behinderung in Westfalen-Lippe ist offenbar stark angestiegen. Im Juli waren 25.950 behinderte Menschen arbeitslos gemeldet, teilte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Donnerstag in Münster mit. Das sind 422 mehr als im Vormonat, und fast 1.300 mehr als im Vorjahr. Die aktuelle Zahl liege sogar höher als im ersten Coronajahr. Im Juli 2020 waren nach LWL-Angaben 25.160 Menschen mit Behinderungen arbeitslos.
Landesweit waren laut LWL im Juli 2024 55.114 Menschen mit Behinderung arbeitslos gemeldet. Im Vormonat waren es noch 54.196 und im Vorjahr 51.868 Menschen.
Die Arbeitslosigkeit behinderter Menschen sei ebenfalls den konjunkturellen Schwankungen unterworfen, sagt der Leiter des LWL-Inklusionsamts Arbeit, Michael Wedershoven. Jetzt komme es darauf an, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bei anstehenden Einstellungen auch Menschen mit Behinderungen eine Chance gäben. Menschen mit Behinderungen seien häufig gut motivierte und ausgebildete Fachkräfte. Die Beschäftigung biete für die Betriebe auch einen Teil der Lösung beim Fachkräftemangel.
Arbeitgeber hätten unter anderem beim LWL-Inklusionsamt Arbeit Ansprechpartner für alle Fragen zu einem Arbeitsverhältnis mit Menschen mit Behinderung. Das betreffe etwa Fragen zu finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten im Rahmen der Begleitenden Hilfen oder zu personellen Unterstützungen durch Integrationsfachdienste oder Jobcoaches.