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LWL will bis 2030 mehr Menschen mit Behinderungen in Arbeit bringen

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will seine Anstrengungen für mehr reguläre Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen in der Region verstärken. „Bis 2030 wollen wir mit unserem Programm ‘Aufbruch’ drei mal zehn Prozent erreichen“, kündigte LWL-Direktor Georg Lunemann am Donnerstag in Münster an. So solle erstens die Zahl der Beschäftigten in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen in den kommenden sechs Jahren um diesen Wert abgesenkt werden.

Gleichzeitig wolle der Landschaftsverband die eigene Schwerbehindertenquote auf zehn Prozent erhöhen, „doppelt so viel wie vorgeschrieben“, betonte Lunemann. Drittes Ziel sei es, in Kooperation mit den Arbeitsagenturen und Arbeitgebern die Arbeitslosenquote von behinderten Menschen in Westfalen und Lippe bis 2030 um zehn Prozent zu senken.

Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, könne ein Teil der Lösung für den allgemeinen Arbeitskräftemangel werden, sagte Lunemann anlässlich des europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am Sonntag (5. Mai). So sei zu wenig bekannt, dass sie im Durchschnitt besser qualifiziert seien als nichtbehinderte Arbeitssuchende. „Das müssen Arbeitgeber wissen, denn wer als Arbeitgeber einmal gute Erfahrungen gemacht hat, wird auch weitere Menschen einstellen“, erklärte der LWL-Direktor.

Das im vergangenen Jahr beschlossene Programm „Aufbruch inklusiver Arbeitsmarkt“ soll Aufklärung leisten. Dazu hat der LWL nach eigenen Angaben zusätzliche Unterstützungsangebote installiert, unter anderem einheitliche Ansprechstellen für Arbeitgeber bei den Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern, der Landwirtschaftskammer und bei Integrationsfachdiensten.

Bei der beruflichen Eingliederung von schwerbehinderten Menschen setzt der Landschaftsverband auf die individuelle Teilhabeplanung, das Programm „Kein Abschluss ohne Anschluss – Schule trifft Arbeitswelt“, das LWL-Budget für Arbeit und für Ausbildung sowie eine gezielte Förderung von sogenannten Mobilitätskompetenzen. Der LWL finanziert auch viele Inklusionsbetriebe, wie es hieß. Er hat eigene Fachdienste und arbeitet mit externen Fachdiensten zusammen, die zum Beispiel ihre Expertise zu den Themen Hör- und Sehbehinderung, psychischen Erkrankungen oder Suchterkrankungen einbringen.