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LWL nimmt Förderung von neuen Inklusionsbetrieben wieder auf

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will wieder neue Inklusionsbetriebe fördern. Der LWL-Sozialausschuss habe ein seit 2016 geltendes Moratorium für die Förderung neuer Einrichtungen aufgehoben, teilte der Verband am Donnerstag in Münster mit. Damit könnten ab sofort wieder neue Inklusionsbetriebe mit Lohnkostenzuschüssen unterstützt werden. Mit dem Moratorium habe der Landschaftsverband die bis dahin geschaffenen Arbeitsplätze erhalten wollen, erklärte der Verband.

Neu geschaffene Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung in Inklusionsbetrieben würden mit bis zu 20.000 Euro gefördert, hieß es. Für bestehende Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung könnten Inklusionsbetriebe pro Arbeitsplatz bis zu 15.000 Euro erhalten, um Arbeitsplätze zu sichern. Dazu zählten beispielsweise Investitionen in Energie-Effizienzmaßnahmen, Digitalisierung, Elektromobilität sowie andere notwendige Modernisierungen.

Da jeder neue Arbeitsplatz dauerhaft mit Lohnkostenzuschüssen unterstützt werden müsse, seien die Kosten deutlich gestiegen, erklärte der Landschaftsverband mit Blick auf das vorübergehende Förder-Moratorium. So würden 150 neue Arbeitsplätze pro Jahr eine Million Euro kosten. Die Einnahmen würden jedoch im Gegensatz zu den Ausgaben stagnieren. Das LWL-Inklusionsamt Arbeit finanziert seine Aufgaben aus der Ausgleichsabgabe, die Unternehmen zahlen müssen, die keine oder zu wenige Menschen mit Behinderung beschäftigen.

Die Aufhebung des Moratoriums sei Teil des im vergangenen Jahr beschlossenen Programms „Aufbruch inklusiver Arbeitsmarkt“, erklärte der LWL weiter. Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, könne ein Teil der Lösung für den allgemeinen Arbeitskräftemangel werden, sagte LWL-Direktor Georg Lunemann. Geplant sei, jeden zehnten Menschen mit Behinderungen aus den Werkstätten in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen. Zudem wolle der LWL die eigene Schwerbehindertenquote auf zehn Prozent hochschrauben. Das sei doppelt so viel wie vorgeschrieben. Die Arbeitslosenquote von Menschen mit Behinderung solle außerdem langfristig gesenkt werden.

In Inklusionsbetrieben arbeiten Menschen mit und ohne Schwerbehinderung zusammen. Die Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinderung liegt dabei in der Regel zwischen 30 und 50 Prozent. Ende 2022 waren von bundesweit rund 1020 Inklusionsbetrieben rund 170 Inklusionsbetriebe in Westfalen-Lippe ansässig.