Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster widmet der Geschichte der Lackkunst im kommenden Jahr eine Ausstellung. In der Sonderausstellung „Faszination Lack“ sind vom 4. April bis 27. Juli 2025 ausgewählte asiatische und europäische Objekte zu sehen, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Donnerstag ankündigte. Die Exponate stammen aus der Sammlung des ehemaligen Museums für Lackkunst in Münster, die der LWL vom Chemiekonzern BASF übernommen hatte.
Der Konzern hatte das Museum nahe dem Münsteraner Bahnhof Ende 2023 aufgegeben. Die Sammlung gilt als eine der weltweit hochkarätigsten Sammlungen mit Objekten aus Südostasien, Südkorea, Japan, China und der islamischen Welt. Sie umfasst rund 1.250 Lackkunstobjekte und einen umfangreichen Bestand an historischen Büchern. Der Landschaftsverband zahlte für die Sammlung einen Symbolwert von einem Euro.
Die geplante Ausstellung im LWL-Museum soll einen kurzen Abriss der Geschichte der Lackkunst vermitteln, wie es hieß. Im Mittelpunkt stehen Exportlacke, die seit dem 16. Jahrhundert in Asien für den europäischen Markt hergestellt wurden. Auch die Gewinnung und Verarbeitung des asiatischen Lacks wird anhand der Arbeit des Kölner Lackkünstlers Heri Gahbler veranschaulicht.
Gahbler, der durch sein Studium der Japanologie und der orientalischen Kunstgeschichte zur Lackkunst gekommen ist, besitzt den Angaben zufolge eine kleine Plantage von Lackbäumen in Köln. Einen Setzling pflanzte er zudem vor einiger Zeit auf dem Gelände des ehemaligen Museums für Lackkunst ein. Den nun gewachsenen Baum erntete er im Spätsommer. Der langwierige, sich über mehrere Wochen erstreckende Prozess sei als ein Abschiedsritual für das Lackmuseum zu verstehen, erklärte der LWL.